Mitsubishi-Elbe-Treffen 2020 abgesagt Mitsubishi-Elbe-Treffen 2020 abgesagt: Vollbremsung wegen Corona

Pretzsch - „Wir wollen da weitermachen, wo wir 2019 aufgehört haben, wir wollen noch besser werden.“ Dieses Versprechen gibt Kai Wandersee als Sprecher des Organisationsteams des Mitsubishi Elbetreffens im Fan-Forum. Umsetzen kann die Veranstaltungsleitung ihren Vorsatz aber nicht wie geplant im Juni. Sie vertröstet mit dieser Ansage alle Teilnehmer und Fans auf 2021. Denn trotz sich abzeichnender Lockerungen haben die Pretzscher das diesjährige Treffen abgesagt.
Natürlich haben sie auch an eine Verschiebung gedacht, versichert Wandersee gegenüber der MZ. Die bisherigen Verbote von Großveranstaltungen gelten ja bis 31. August, da habe er für ein Treffen im Herbst noch eine Chance gesehen. Aber aus dem Innenministerium Sachsen-Anhalts sei ihm auch da nicht so große Hoffnung gemacht worden, bedauert Wandersee.
Deshalb haben die Pretzscher das Treffen für 2020 eben nicht verlegt, sondern gestrichen. Nach tagelanger Diskussion aller 56 Mitglieder des Organisationsteams, wobei für viele von ihnen das Treffen „schlichtweg das wichtigste Ereignis im Jahr“ ist.
Warum sie dennoch darauf verzichten und wie schwer es ihnen fällt, das erklärt Wandersee sehr ausführlich. Das Organisationsteam geht dabei davon aus, dass es selbst im Herbst noch Einschränkungen geben könnte. Mundschutz, nur kleine Gruppen, große Abstände zwischen den Zelten und Pavillons, besondere hygienische Bedingungen und Regelungen bei der Ausgabe und Verzehr von Nahrungsmitteln und Getränken sowie bei sanitären Anlagen könnten das sein und möglicherweise weitere Auflagen, „die uns und euch das Vergnügen an dem Event wahrscheinlich verleiden“.
Ein Elbetreffen im engen Korsett der „Corona-Regeln“ würde zwischen den Teilnehmern vielleicht mehr kaputt machen, als ein Jahr zu warten, vermuten die Veranstalter. Wandersee bringt es gegenüber den Fans auf den Punkt: „Das Elbetreffen wäre keins mehr, wie ihr es in den letzten 15 Jahren kennen gelernt habt.“
Zumal nicht einmal sicher ist, wie im Herbst die Anreisebedingungen sind. Welche Bundesländer touristische Reisen erlauben, ob es eine Begrenzung in den Hotels und Pensionen geben werde, die die Teilnahme am Treffen erschwere oder gar verhindern würde. „Teile unserer europäischen Nachbarn sind außerdem noch restriktiver als Deutschland“, nennt Wandersee.
„Das würde darauf hinaus laufen, dass wir die Teilnehmer aus Polen, Österreich, der Schweiz oder den Niederlanden ausschließen, die wir in den letzten Jahren so lieb gewonnen haben.“
Zudem hat der Veranstalter des Elbetreffens bereits jetzt nach eigenen Angaben einen vierstelligen Betrag investiert in ein Event, das nun nicht mehr stattfinden wird/kann. Jetzt aber würden die Vorbereitungen in eine neue Phase treten, in der viel Geld in die Hand genommen werden muss, um große Teile des Events, zu dem so um die 200 bis 250 Autos erwartet werden, vorzufinanzieren.
„So etwas kann man nur mit einer gewissen Planungssicherheit riskieren“, betont Wandersee. Aber: „Letztlich ist es uns nicht gelungen, diese Sicherheit auf Grundlage der verantwortlichen Entscheidungsträger zu erlangen.“ Weder das Gesundheitsamt des Landkreises noch das Innenministerium in Magdeburg hätten Angaben machen können, auf deren Grundlage die Pretzscher hätten weiter planen können.
Deshalb die Notbremse. Und der Wunsch: „Lasst uns vorausschauen auf 2021 und ein Elbetreffen, das dann hoffentlich wieder normal verlaufen kann und damit eine reale Chance hat, wieder zu etwas Besonderem in eurem Jahreskalender zu werden“. (mz)