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Leichtathletik Leichtathletik: Kumpels müssen zum Duell

Von Thomas Tominski 23.05.2017, 10:10
Ab geht die Post! Theresa Ulbrich (Ak 7, rechts) belegte im Finale „Landkreis Wittenberg sucht seine Supersprinter“ den dritten Platz.
Ab geht die Post! Theresa Ulbrich (Ak 7, rechts) belegte im Finale „Landkreis Wittenberg sucht seine Supersprinter“ den dritten Platz. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Paul Märtz darf weiter im Garten seines Kumpels Romeo Horn Fußball spielen. Das kündigt Vater Michael Horn nach dem Stechen der beiden Sportler um den letzten Finalplatz in der Altersklasse sieben an. Bei der neunten Auflage des Wettbewerbs „Landkreis Wittenberg sucht seine Supersprinter“ wird die Freundschaft der beiden Grundschüler aus Pratau auf eine harte Probe gestellt.

Sie rennen im Vorlauf (50 Meter) mit 9,73 Sekunden exakt die gleiche Zeit. Da es nur sechs Finalplätze gibt, müssen die Kumpels zum „Showdown“. Märtz hat knapp die Nase vorn und belegt im Endlauf den fünften Platz. „Zunächst war die Enttäuschung bei meinem Sohn groß. Doch im Stechen kann nur einer gewinnen. Der Freundschaft hat es nicht geschadet“, so der Vorsitzende der TSG Wittenberg, der mit seinem Verein in diesem Jahr erneut Ausrichter des Wettbewerbs gewesen ist.

Zwei Tage vor den Finalläufen erreichen den TSG-Chef unerwartet viele Absagen. Von den insgesamt 146 qualifizierten Teilnehmern stehen am Sonntag nur 120 auf der Tartanbahn des örtlichen Artur-Lambert-Stadions. „Die häufigsten Absagen waren wegen Krankheit“, erzählt Horn, der trotz der Ausfälle den Ablaufplan nicht umstricken muss. „Wir haben in jeder Altersklasse Vorläufe durchgeführt.“

Starke Vorstellungen

Wenn Michael Horn die neunte Auflage Revue passieren lässt, fallen ihm spontan zwei Leistungen ein, die den Vorsitzenden sehr beeindruckt haben. Luis Weinelt von der Pratauer Grundschule „Katharina von Bora“ distanziert seine Gegner im Vorlauf und gewinnt das Finale über 50 Meter (8,41 s) mit vier Zehntelsekunden Vorsprung. Auf so einer kurzen Distanz sind das schon Welten. „Schade“, meint Horn, „dass Luis ein Fußballer ist. Vielleicht gelingt es mir noch, ihn für die Leichtathletik zu begeistern.“

Ebenfalls eine souveräne Vorstellung hat aus seiner Sicht Lara Schulz (Ak 11) von der Sekundarschule Jessen-Nord abgeliefert, die im Finale 7,72 Sekunden läuft und Pauline Henze (Grundschule Klieken, 8,00 s) klar auf den zweiten Platz verweist. „Bei ihr sieht man deutlich, dass sie im Verein Leichtathletik betreibt“, betont Horn.

Seriensieger Jimi Lee Redlich (Ak 12) vom Wittenberger Luther-Melanchthon-Gymnasium muss sich am Sonntag schon mächtig strecken, um 2017 ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen. Im Vorlauf hat Niklas Fricke vom Lucas-Cranach-Gymnasium die Nase vorn, im Finale dreht Redlich den Spieß herum. Der Vorsitzende der TSG betont, dass er sich auch über die Präsenz von Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) gefreut hat.

In der Regel sei es üblich, dass sich ein Schirmherr erst kurz vor der Siegerehrung blicken lässt. „Der Landrat hat sich am Sonntag viel Zeit für die Kinder genommen. Das ist nicht unbemerkt geblieben“, so der Vorsitzende.

Heiße Duelle beim Meeting

Die drei schnellsten Jungen und Mädchen (Ak 7 bis 12) haben sich für „Anhalt sucht den Supersprinter“ qualifiziert. Dort treten sie am 16. Juni im Rahmen des internationalen Leichtathletik-Meetings gegen die Besten aus Dessau-Roßlau im Paul-Greifzu-Stadion an.

Die ersten fünf Auflagen dieses regionalen Laufvergleichs haben die Sportler aus dem Landkreis Wittenberg (Medaillenwertung) stets gewonnen. „Unser großes Ziel ist es, auch das sechste Duell zu gewinnen“, so Horn, der den zehnten Supersprinterwettbewerb bereits in Gedanken plant. „Wir wollen unbedingt die Marke von 600 Teilnehmern knacken. Vielleicht gelingt es uns auch, einen Stargast ins Lambert-Stadion zu locken.“

››Alle Ergebnisse sind im Internet unter www.tsg-wittenberg.de einsehbar.

(mz)