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Kreismeisterschaften Leichtathletik  Kreismeisterschaften Leichtathletik : Olympia im Kleinformat

Von Rainer Schultz 20.06.2016, 16:13
Bei den Leichtathletik-Kreismeisterschaften der Kinder und Jugendlichen, hier der Sprint der Altersklasse 15, waren am Sonntag im Arthur-Lambert-Stadion 240 Teilnehmer am Start. Das ist neuer Rekord.
Bei den Leichtathletik-Kreismeisterschaften der Kinder und Jugendlichen, hier der Sprint der Altersklasse 15, waren am Sonntag im Arthur-Lambert-Stadion 240 Teilnehmer am Start. Das ist neuer Rekord. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Durch das Stadion weht ein Hauch von Olympia. Vor 90 Jahren haben hier sechs Läufer aus Wittenberg um ihr Olympiaticket für Berlin 1936 gekämpft, jetzt geben 240 junge Leichtathleten ihre Visitenkarten ab und suchen die Kreismeister in mehreren Disziplinen.

Als Moderator Olaf Kurzhals von Ausrichter TSG Wittenberg die Teams vorstellt, ertönt die Olympiafanfare. „Mit sieben, acht Jahren wird ein Leichtathlet spielerisch geformt. Das ist oft der Anfang einer sportlichen Karriere“, weiß Kurzhals am Mikrofon zu berichten. Mit der Rekordteilnehmerzahl zeigt sich vor allem Sven Gückel, Chef der IG Leichtathletik, zufrieden. „Nach Jahren der Stagnation geht es wieder aufwärts“, freut er sich.

Bei der sechsten Auflage der Kreismeisterschaften der Kinder und Jugendlichen (Ak 7 bis U 20) waren 240 Sportler am Start. Das ist neuer Teilnehmerrekord. Die meisten Aktiven stellte die TSG mit 74. Es folgen der Jessener SV 53 (46) und Grün-Weiß Pretzsch (28). Gut vertreten im Arthur-Lambert-Stadion waren auch der SV Graf Zeppelin Abtsdorf (18), die Sekundarschule Jessen (13) und die Grundschule Bergwitz (10).

Es herrschten bei Temperaturen von knapp 20 Grad Celsius gute Leichtathletikbedingungen. Der Gegenwind von 1,3 bis 1,7 Meter pro Sekunde verhinderte allerdings beim Sprint und im Weitsprung bessere Resultate. Als Gesamtwettkampfleiter fungierte Ulf Schröter von der TSG Wittenberg, für die Auswertung war Vereinsvorsitzender Michael Horn zuständig. (mz/rs)

Akribisch gestaltet ist der Wettkampf- und Zeitplan. 45 Helfer sorgen für den reibungslosen Ablauf. Unter ihnen befindet sich auch Erhard Kurz, der einst Trainer bei Chemie Halle gewesen ist. Als Kugelstoßer und Diskuswerfer trug er selbst das Nationaldress. Heute unterstützt er bei der TSG das Training in seinen Spezialdisziplinen. Im Hintergrund agiert TSG-Vereinsvorsitzender Michael Horn, der für die Auswertung verantwortlich ist. „Hoffentlich stürzt der Rechner nicht ab. Dann sind alle Statistiken futsch.“ Das geschieht am Sonntag glücklicherweise nicht. Alle Athleten erfahren zeitnah ihre Ergebnisse. Die Siegerfanfare ertönt. Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) dekoriert auf dem Siegerpodest die Athleten. Ganz oben steht Josie Schwarzkopf (TSG, Ak 12), der im Weitsprung mit 4,60 Meter der weiteste Satz gelungen ist. Cora Duscha belegt Platz zwei (4,50 m). Trainer Achim Steudte freut sich, dass seine beiden TSG-Schützlinge so gut abgeschnitten haben.

Für Henri (7 Jahre) und Marlene Freihube (10) geht es nicht um die ganz großen Resultate. Für das Geschwisterpaar zählt der olympische Gedanke. Papa Bertram Freihube hält das Ganze mit der Kamera als Zeitdokument fest. „Ich bin Betreuer, Fotograf, Zeugwart und Motivationstrainer in einer Person“, beschreibt er seine Aufgaben. Wettkampfleiter Ulf Schröter (TSG) inspiziert alle Wettkampfstätten. Denn die Kreismeisterschaften im Arthur-Lambert-Stadion sind eine Art Generalprobe mit hohem Anspruch. Schließlich sollen am 7. Mai 2017 die nationalen Meisterschaften in Wittenberg ausgetragen werden.

René Bößert und Marko Kreisel stehen als Helfer an der Weitsprunggrube. Kreisels Sohn, Florian Sprock (TSG, Ak 14), hat sich bereits für höhere Aufgaben qualifiziert. Er nimmt neben Marvin Bielack (Jessener SV 53) an den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften am 3. Juli in Aachen teil.

Im Stadion befindet sich mit Landessportbund-Vize Winfried Melzer und KSB-Präsident Uwe Loos auch die Sportprominenz. „Das ist eine echte Werbung für die Leichtathletik“, meinen sie übereinstimmend. Für viel Aufmerksamkeit sorgt Oskar Eulert (Ak 7) aus Abtsdorf, der in allen Disziplinen die Goldmedaille gewinnt. Weitere „Hauptdarsteller“ sind die vielen fleißigen Helfer, Veranstalter IG Leichtathletik und Ausrichter TSG Wittenberg, die für einen perfekten Sportsonntag im Stadion gesorgt und mehr Appetit auf Leichtathletik gemacht haben. Alle Ergebnisse sind hier einsehbar. (mz)