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Regeländerung im Kreis Wittenberg Kreisfachverband Fußball Wittenberg - Gute Zeiten für Bankdrücker

Von Thomas Tominski 19.04.2016, 06:37
Ab der Fußball-Serie 2016/17 wird aufgrund der neuen Auswechselregelungen mehr Unruhe auf den Reservebänken herrschen.
Ab der Fußball-Serie 2016/17 wird aufgrund der neuen Auswechselregelungen mehr Unruhe auf den Reservebänken herrschen. Thomas Tominski

Wittenberg - Der Kreisfachverband Fußball Wittenberg geht in die Offensive. Auf der Abteilungsleitersitzung am Freitag hat der Vorstand ein paar wegweisende Entscheidungen getroffen.

Ab der Saison 2016/17 wird das Auswechselkontingent in der Kreisoberliga von drei auf fünf Spieler erhöht. „Wir haben viele Hinweise aus unseren Vereinen erhalten, dass einige Kicker mit der bisherigen Regelung unzufrieden sind“, erklärt Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Eiserfey (verantwortlich Sponsoring/Marketing/Verbandsarbeit), der den Unmut der Fußballer verstehen kann.

„Aufgrund unserer Kreisgröße wird ein Auswärtsspiel manchmal fast zur Tagesreise. Wer dann nur auf der Bank schmort, versteht im Endeffekt den ganzen Aufwand nicht“, so Eiserfey, dem mit dem Vorstand noch ein zweiter Aspekt am Herzen liegt.

Wenn das bisherige Kontingent zum Beispiel Mitte des zweiten Abschnitts ausgeschöpft war und ein Spieler angeschlagen über den Platz gehumpelt ist, musste er trotz Schmerzen bis zum Abpfiff durchhalten. Mit der Aufstockung sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören.

In der Kreisliga (zwei Staffeln) geht der Fachverband sogar noch einen Schritt weiter. Hier kann ein Kicker nach seiner Auswechslung - in Freundschaftsspielen ist das gängige Praxis - später wieder eingewechselt werden.

Mit dieser Maßnahme soll jedem Fußballer im Team die Möglichkeit gegeben werden, sich länger auf der Bank behandeln zu lassen, seine Form nach einer Verletzung langsam zu verbessern oder einfach nur eine Verschnaufpause einzulegen.

„Unsere Vorschläge sind vom Landesverband und den Vereinen sehr positiv aufgenommen worden“, so Eiserfey.

Im Nachwuchsbereich ist es ab der kommenden Serie verboten, beispielsweise Kicker aus der D-Jugend zum Auffüllen der Mannschaft sowie zur Verbesserung der Leistungsstärke mit im E-Jugend-Bereich auflaufen zu lassen.

„Es geht nur noch umgekehrt“, meint Eiserfey. „Ein Junior aus den unteren Altersklassen kann künftig bei den größeren Jungs mitspielen. Damit ist das Thema Wettbewerbsverzerrung vom Tisch. Wer sein Team nicht voll bekommt, sollte über die Dinge wie Zweitspielrecht oder Bildung einer Spielgemeinschaft nachdenken.“

Angestachelt durch das überraschend gute Meldeergebnis zu den Hallenkreismeisterschaften der Männer (24 Teams), hat sich der Vorstand entschieden, die Finalrunde künftig mit zehn Mannschaften (bisher acht) zu spielen.

„Es sei denn“, schränkt das Vorstandsmitglied ein, „es melden sich deutlicher weniger Vereine zur Vorrunde an. Dann müssen wir unsere Entscheidung wieder überdenken.“ Aufwerten will der Vorstand auch den Kreispokal.

Eiserfey betont, das mit dem neuen Sponsor (einem Getränkehersteller) alles professioneller ablaufen soll. Die Auszeichnung der Fußballer des Jahres 2016 erfolgt am 30. September in der Cafeteria der Sparkasse. (mz)