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Kirche und Feuerwehr in Schleesen Kirche und Feuerwehr in Schleesen: Es bewegt sich doch etwas

Von Karina Blüthgen 17.12.2018, 11:21
Der Platz sei da, meint Kembergs Bürgermeister Seelig, als sich die Schleesener Kameraden wegen eines Anbaus noch einmal an ihn wandten.
Der Platz sei da, meint Kembergs Bürgermeister Seelig, als sich die Schleesener Kameraden wegen eines Anbaus noch einmal an ihn wandten. Klitzsch

Schleesen - Es ist eine vertrackte Angelegenheit, in die die Schleesener Feuerwehr offenbar nur zufällig hineingeraten ist. Seit über einem Jahr ist neben der Feuerwehr im Ort ein Mehrzweckgebäude geplant. Das soll für die Feuerwehr genutzt werden, um Ausrüstung unterzustellen, auch die Kindertagesstätte hat für diverse Außenspielgeräte Platzbedarf angemeldet.

Doch voran ging es lange nicht. Über ein Jahr ruht der Fall. Knackpunkt war, so die Auskunft von Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU), ein fehlender Baulasteintrag seitens der Kirche. Es sei keine Grenzbebauung, aber der nur wenige Meter betragende Abstand zum Friedhof mache den Eintrag erforderlich.

Auf der Jahreshauptversammlung hatte Ortswehrleiter Enrico Bormann das Thema des Anbaus jüngst vor den Kameraden noch einmal angesprochen. Denn das Material des Gebäudes, das die Feuerwehrleute selbst aufbauen wollten, liegt schon lange bereit.

Die MZ fragte daraufhin im zuständigen Pfarramt an. Pfarrer Ronald Kleinert aus Gräfenhainichen, seit zwei Jahren dort, machte sich in der Sache kundig. Er selbst habe jetzt erst davon erfahren, erklärte er. „Es ist sehr schade, dass wir als Ortsgemeinde über diesen Sachverhalt erst durch Dritte erfahren.“

Er sei in diese Angelegenheit in keinster Weise involviert gewesen. Kleinert versichert, dass die Kirchengemeinde nichts gegen den Anbau habe und, so habe seine Erkundigung im Kreiskirchenamt ergeben, es von kirchenamtlicher Seite offenbar nie ein Nein zum Abschluss der Verträge gegeben hat.

Ursache für die Verzögerung seien wohl noch unerledigte Papiere zu anderen Dingen gewesen, zu deren Lösung sich die Stadt Kemberg nicht bewegen lasse, so dass das übergeordnete Amt erst einmal sein Veto gegeben habe. „Inzwischen scheint Bewegung in die Angelegenheit gekommen zu sein“, so sein Eindruck.

Bei den unerledigten Papieren handelt es sich nach MZ-Informationen um Grundstücksangelegenheiten, über die sich die Stadt Kemberg und die Kirche nicht einigen können. Aus dem Kreiskirchenamt gab es auf Anfrage der MZ zu dem ganzen Sachverhalt keinerlei Statement. Es gehe um interne Dinge, hieß es. Stattdessen stand plötzlich die Frage im Raum, warum sich die Feuerwehr an die Zeitung gewandt habe und nicht direkt an die Kirche.

Wie auch immer, es bewegt sich offenbar tatsächlich etwas. Vielleicht können sich die Schleesener ja noch in diesem Jahr mit dem Gedanken anfreunden, den Bau zu beginnen. (mz)