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Kinderfest in Coswig Kinderfest in Coswig: "Escape Room" auf der Straße

Von Andreas Hübner 04.06.2018, 10:47
Die beiden 15-jährigen Kumpel Robin und Thanh versuchen sich sehr erfolgreich an der Adventure-Box.
Die beiden 15-jährigen Kumpel Robin und Thanh versuchen sich sehr erfolgreich an der Adventure-Box. Andreas Hübner

Coswig - „Ich hatte hier schon einmal 13-Jährige, die das in 22 Minuten geschafft haben“, sagt Patrick Wetzel, „die Jüngsten gehen da sehr unbefangen ran.“ Der Roßlauer sorgte neben einigen anderen auf dem diesjährigen Kinderfest in der Coswiger Friederikenstraße für ein ganz besonderes Highlight. Er lud Große und Kleine zum Rätseln und Knobeln in einen mobilen Escape-Room ein. „Den haben wir seit diesem Jahr erst neu“, berichtet er.

Wetzel hat für sich und sein Unternehmen „Mystic Quads Roßlau“ nun eben auch diesen Trend entdeckt. In einigen Großstädten mittlerweile sehr populär und regelmäßig ausgebucht, geht es in einem Escape-Room darum, sich einschließen zu lassen, um dann so schnell wie möglich auszubrechen. Wetzel hatte eine Kombination von vier kleinen Zelten aufgebaut.

Jede Gruppe, die ihr Glück versuchen wollte, wurde vorerst im mittleren Zelt gemeinsam an einem Campingtisch fixiert. „Die Schlüssel für die Handschellen bekommt einer der Spieler um den Hals“, zeigt Wetzel, „kann sie aber selbst freilich nicht erreichen.“ Und so muss als aller erstes einmal eines der Zelte geöffnet werden.

Die Idee der live Escape Rooms stammt von „Adventure Games“ am Computer. Das erste reelle Spiel entstand 2007 ebenfalls in Japan. Über Ungarn, wo bereits 2011 in einem Ruinenkeller das erste Spiel angeboten wurde, gelang dieser Trend nach Europa.

Schon im vorigen Jahr existierten in 90 deutschen Großstädten insgesamt 426 einzelne Spielräume von 208 Anbietern.

Der Schlüssel dafür wiederum, gut sichtbar in einer kleinen zum Teil gläsernen Box aufbewahrt, muss mit Hilfe von Mikado Stäbchen an das obere Ende dieser Box manövriert werden. Ist das geschafft, kann das erste Zelt geöffnet werden. Insgesamt gilt es zwölf verschiedene Geschicklichkeitsspiele oder Rätsel zu lösen. Besucher können die kleine Zeltstadt sogar mehrmals „besiegen“.

„Wir haben insgesamt vier verschiedene Setups“, berichtet Wetzel. Zum Kinderfest hatte er zudem die „Adventure-Box“ dabei, eine große Schatzkiste, die nur mit Hilfe von zehn Rätseln oder Knobeleien geöffnet werden kann.

Die Coswiger Fußgängerzone war am Sonnabend schon ab 10 Uhr sehr gut besucht. Neben vielen Spielmöglichkeiten und verschiedener zum Teil recht seltener Hüpfburgen stellte die hiesige Feuerwehr mit ihrem Hubsteiger direkt gegenüber vom Rathaus den ersten großen Magnet für die Steppkes dar. Jeder der wollte, konnte sich nach oben fahren lassen und die Elbestadt einmal aus der Vogelperspektive betrachten.

Großer Andrang bestand gleich zu Beginn des Straßenfestes auch beim Riesenkicker in dem sich die Kinder selbst, an Spielstangen fixieren, um sich dann als Kickerfiguren zu versuchen. Der Fantasie der Knirpse war dabei natürlich keine Grenzen gesetzt.

Da gab es schon früh morgens große Fußballduelle zwischen Bayern München und Real Madrid zum Beispiel oder auch Liverpool gegen Dortmund. „So wie die Kinder das halt wollen“, sagte schmunzelnd Bastian Lorant von der Evangelischen Jugend Anhalt. (mz)