1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Investitionen : Investitionen : Bad Schmiedeberg hat seine Spielplätze im Blick

Investitionen  Investitionen : Bad Schmiedeberg hat seine Spielplätze im Blick

Von Marcel Duclaud 29.08.2017, 06:00
Der neue Spielplatz in Großkorgau: Die Kinder des Bad Schmiedeberger Ortsteils nahmen ihn am Sonntagnachmittag freudig in Besitz.
Der neue Spielplatz in Großkorgau: Die Kinder des Bad Schmiedeberger Ortsteils nahmen ihn am Sonntagnachmittag freudig in Besitz. Thomas klitzsch

Bad Schmiedeberg - „2025 wären wir etwa durch“, sagt Bürgermeister Martin Röthel - wenn jedes Jahr etwa zwei Spielplätze auf Vordermann gebracht werden könnten. „Und dann geht es von vorne los.“ Bad Schmiedeberg will sich verstärkt Orten zuwenden, die für den Nachwuchs wichtig sind. „Spielplätze“, bemerkt Röthel, „sind ein beliebtes Thema in den Ortschaften.“

Weil es aber für die Diskussion darüber, ob Sanierung nötig ist, es womöglich einen Neubau braucht oder ob ein Platz sogar verzichtbar ist, einer Grundlage bedarf, hat die Verwaltung ein umfangreiches Zahlenwerk zusammengestellt, das jüngst im Kultur- und Sozialausschuss präsentiert wurde. Nicht zuletzt als Basis, um eine Prioritätenliste zu erstellen.

Dass Erneuerungsarbeiten nur möglich sind im Zusammenwirken von Sponsoring, Einwohnerspenden und kommunaler Unterstützung, sei klar angesichts der leeren Kassen der Stadt. Es habe sich, so Röthel, aber gezeigt, dass das gut funktionieren kann. Ein Beispiel ist Merschwitz, wo ein neuer Spielplatz eröffnet wurde. Ein anderes Großkorgau, der jetzt am Sonntag offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Ein drittes Pretzsch, wo am Bürgerhaus ein neue Spielplatz entstehen soll, der ausschließlich über Spenden finanziert wird.

Die Stadt, sagt der Bürgermeister, könne etwa bei Anträgen behilflich sein und sich um Wartung und Pflege kümmern. Spielplätze, ergänzt er noch, seien eine „wichtige infrastrukturelle Maßnahme“, nur eben eine klassische freiwillige Aufgabe im Haushalt.

Aber zurück zur Prioritätenliste, die erarbeitet werden soll. Als ein Kriterium gilt natürlich die Zahl der Kinder. Die meisten gibt es logischerweise in Bad Schmiedeberg (218 bei 2.944 Einwohnern), die wenigsten in Körbin-Alt: ein Kind bei 22 Einwohnern). Einige andere Beispiele: Pretzsch 96/1.142; Söllichau 52/791; Trebitz 47/797; Großwig 32/350; Großkorgau 26/187; Reinharz 22/180. Insgesamt leben in der Stadt aktuell (Stand 1. Juli) 676 Kinder zwischen null und zwölf Jahren - bei 8.381 Einwohnern.

Ausgerechnet hat die Verwaltung ebenfalls den Anteil der Kinder an der Einwohnerzahl, was einige Überraschungen mit sich bringt. Das kleine Splau nämlich steht mit seinen 18 Kindern bei 123 Einwohnern auf Platz eins: Die Quote liegt bei 14,63. Es folgen Großkorgau (13,90), Sackwitz (13,48), Körbin-Neu (13,11), Moschwig (12,26), Reinharz (12,22), Sachau (10,75). Andere Orte wie das große Bad Schmiedeberg (7,40) liegen unter zehn Prozent.

Aufgeschlüsselt wird außerdem die Anzahl der Kinder pro Spielplatz. Da liegt Söllichau vorne (52), gefolgt von Trebitz (47) und Bad Schmiedeberg (44). Aufgelistet wird natürlich ebenfalls die Zahl der vorhandenen öffentlichen Spielplätze (25), welche bereits saniert, neu gebaut oder in Planung sind. Bei welchen der aktuelle Stand beibehalten werden sollte und wo neue Plätze hinzu kommen sollten (Patzschwig, Sachau, Splau, Schöne Aussicht - mit Fragezeichen versehen Körbin-Neu und Moschwig).

Laut dem Papier eventuell verschwinden könnten die Spielplätze Neumarkt in Bad Schmiedeberg, Ziegeleiplatz in Pretzsch (mit Fragezeichen: Merkwitz, Scholis). Das Fazit lautet: In Bad Schmiedeberg sollten zwölf bis 14 Spielplätze umfangreich ausgebaut oder neu gebaut werden. (mz)