Handball in Wittenberg und Radis: Handball in Wittenberg und Radis: Verband beendet die Saison

Wittenberg - Das Protokoll ging schon am Mittwochmorgen durch die sozialen Medien und Vereine. Der Handballverband Sachsen-Anhalt (HVSA) würde die laufende Saison in den Ligen, die dem Landesverbandes unterstellt sind, die Sachsen-Anhalt-Ligen und alles unterhalb, wegen der Corona-Epidemie vorzeitig beendet, hieß es in dem Schreiben, das so eigentlich nicht herauskommen sollte. Mittags folgte aber die offizielle Bestätigung: Man habe sich entschieden, der Empfehlung des Spitzenverbandes DHB zu folgen und die Meisterschaftssaison nach Ende der aktuellen Aussetzung am 20. April zu beenden, wurde HVSA-Präsident Steffen Müller in einem Interview auf der Verbandsseite zitiert.

Müller und Co. hatten am Dienstagabend per Videokonferenz beraten. Mit dem Ergebnis, dass alles andere als ein vorzeitiges Ende der laufenden Saison keine Option ist. „Lediglich für die laufenden Pokalwettbewerbe lassen wir uns ein kleines Hintertürchen offen und setzen diese nochmals bis 20. Mai aus“, so der Präsident. Sollten bis 30. Juni die Pokalspiele noch durchgeführt werden können, wird dies bei Bedarf beschlossen.

Die Wertung der nun vorzeitig beendeten Ligen soll möglichst nach dem Norwegermodell erfolgen. Das bedeutet, dass die Pluspunkte der Teams durch die Anzahl der Spiele geteilt werden würden, um möglichen Ungerechtigkeiten aufgrund der unterschiedlichen Anzahl an Spielen aus dem Weg zu gehen.

Über diese Wertungsform sei allerdings „das letzte Wort noch nicht gesprochen“, betonte Müller. Denn es stehe „im Interesse einer einheitliche Vorgehensweise noch unter gewissen Vorbehalten“. Es wird erwartet, dass in den nächsten Tagen weitere Landesverbände die Saison vorzeitig beenden. Bis Mittwochmittag hatten elf der 22 Verbände die Spielzeit abgebrochen.

Der HVSA verfährt nun wie viele andere Landesverbände auch: „Es wird in allen Klassen keine Absteiger geben“, so der Präsident auf der Internetseite. Aufsteiger seien aber möglich, sofern die aufstiegsberechtigten Mannschaften melden. Für die Männer des SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz bedeutet das, dass sie Meister der Sachsen-Anhalt-Liga sind und in die Oberliga aufsteigen können.

Der Vorstand des HVSA hat sich zudem für alle Ligen, die unter dem Dach des Landesverbandes organisiert sind, auf eine Verlängerung der Meldefrist bis zum 1. Juni verständigt. Vereine und Abteilungen könnten aber auch jetzt bereits für die neue Saison melden. „Das würde auch Planungsvorlauf in der Spieltechnik schaffen“, so Steffen Müller. (mz)