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Handball Handball: Dem Klassenerhalt ein Stück näher

Von sepp Müller und Thomas tominski 11.12.2011, 18:53

wittenberg/MZ. - Mitteldeutsche Oberliga

Nach dem Abpfiff waren alle aus dem Häuschen. Fans, Spieler, Trainer und Abteilungsleitung. "Jetzt sind wir wieder voll im Rennen", meinte der Wittenberger Coach Ingo Olbrich, der mit seinen Schützlingen den 36:32-Sieg gegen den HC Einheit Halle ausgiebig feierte. "Nach ein paar Hängern im ersten Abschnitt hat sich die Mannschaft an Keeper Christian Brandt hochgezogen", erzählte Olbrich weiter. Abteilungsleiter Hans-Dieter Wendt sprach von einem kampfbetonten Spiel, das aufgrund seiner Bedeutung teilweise sehr hektisch geführt wurde. Neben Keeper Brandt ragte auch Regisseur Robert Szép Kis heraus, der stets mit gutem Beispiel voran ging. "Wir haben heute als Mannschaft funktioniert", meinte der zehnfache Torschütze, der betont, dass es die Grün-Weißen jetzt selbst in der Hand haben, den Klassenerhalt zu schaffen. "Die Punkte müssen wir zu Hause holen. Auswärts fehlt uns die Konstanz."

In der Anfangsphase agierten beide Teams sehr nervös. Viele Fehler und unplatzierte Würfe prägten das Geschehen. Die Wittenberger hatten stets die Nase vorn (5:3, 8:5), doch der Gegner ließ sich nicht abschütteln und blieb auf Tuchfühlung. Vor allem in der Schlussphase des ersten Abschnitts (15:11) standen die Grün-Weißen neben den eigenen Schuhen. Der Gegner nahm diese Geschenke - vier Patzer im Angriff - an und erzielte den Ausgleich (15:15). Nach dem Wechsel kam es zum offenen Schlagabtausch (21:18, 24:22). Erst als Brandt den Hallenser Angreifern permanent den Schneid abkaufte - er hielt zudem mehrere Siebenmeter - wendete sich das Blatt zu Gunsten der Wittenberger, die sehr selbstbewusst auftraten. Marcel Michna glänzte als Rechtsaußen, Christian Schlüter zeigte Mut zum Risiko. Selbst der unter Form spielende Piotr Pawlak zeigte, dass er das Tore schießen nicht verlernt hat. In der Schlussphase herrschte in der Stadthalle Partystimmung. Die Spieler des SV Grün-Weiß trafen nach Belieben, die etwa 250 Zuschauer bedankten sich mit stehenden Ovationen. "Das wird eine schöne Weihnachtsfeier", blickte Coach Olbrich voraus.

Grün-Weiß Wittenberg:

Christian Brandt, Steffen Bley, Piotr Pawlak (3), Marcel Michna (10), Robert Giese (2), Andreas Olle (3), Oliver Balke, Sebastian Engel, Benjamin Zimmermann (1), Robert Szép Kis (10), Christian Schlüter (5), Jan Wisigkstrauch (2), Alexander Schenke

Radis unterliegt dem Favoriten

Als TuS-Trainer Wolfhard Mensch die Nachricht erhielt, dass seine beiden Leistungsträger, Torwart Mark Illig und Rückraumspieler Stephan Blechschmidt, krankheitsbedingt ausfallen, musste er seine Anfangsformation vor dem Match gegen Spitzenreiter HSV Bad Blankenburg komplett umstellen. Radis begann stark und führte in der 17. Minute 8:7. Danach war der HSV am Zug. Der Tabellenführer spielte seine körperliche Überlegenheit aus und brachte Radoslav Miler immer wieder in Wurfposition. Jetzt wurden die Radiser sichtlich nervöser. Es häuften sich die technischen Fehler. Bad Blankenburg führte zur Pause 16:12.

Im zweiten Abschnitt setzte Coach Mensch Raik Nathow im Angriff ein. Das Ziel war klar. Die Gastgeber mussten gefährlicher aus dem Rückraum heraus agieren. Die Heimsieben kämpfte um jeden Ball und war beim Stand von 21:24 wieder dran. Eine Sensation lag in der Luft. Die Zuschauer trieben Radis lautstark nach vorn. Der Spitzenreiter verlor den Spielfaden. Innerhalb kurzer Zeit mussten drei HSV-Akteure auf der Bank mit Zwei-Minuten-Strafen Platz nehmen. Doch anstatt diesen Vorteil zu nutzen, versuchten es die Hausherren mit der Brechstange und leisteten sich fünf technische Fehler. Einzig TuS-Keeper Andreas Wichmann hielt sein Team auf Kurs. Trotzdem: Die Thüringer setzten sich langsam aber sicher ab. Ein letztes Aufbäumen der Radiser Mannschaft nützte nichts mehr. Am Ende ging der HSV als 30:23-Gewinner vom Parkett. Nach dem Abpfiff meinte der Blankenburger Co-Trainer Ronny Wiegand: "Durch teilweise leichtsinniges Spiel haben wir die Radiser stark gemacht. Unser Ziel heißt Aufstieg." Wolfhard Mensch meinte nach dem Abpfiff: "Wer sich in der zweiten Halbzeit in einer Überzahlsituation so dumm anstellt, hat es nicht verdient, zu gewinnen."

TuS Radis:

Andreas Wichmann, Felix Lux, Florian Lampe (6 / 2), René Knabe (1), Christian Schmidt (2), Sebastian Mensch (4), Pierre Sogalla (6), Raik Nathow (1), Norman Bergelt, Steven Just (2), Sebastian Daudert (1)

Sachsen-Anhalt-Liga Frauen

"Wir wollen das Match nicht absagen", meinte HBC-Coach Jens Bertuleit, dem vor der Fahrt zur SG Seehausen nur eine Torfrau und fünf Feldspielerinnen zur Verfügung standen. Trotz der klaren 15:31-Niederlage bescheinigte der Wittenberger Trainer seinen Mädels eine gute Leistung. "Der Einsatz hat gestimmt. Selbst im Kombinationsspiel hat die Mannschaft gute Ansätze gezeigt." Die Auswärtspleite zeichnete sich bereits im ersten Abschnitt ab. Erst in der neunten Minute gelang dem Team aus der Lutherstadt der erste Treffer zum 1:4. Als Seehausen Mitte des ersten Abschnitts auf 9:2 erhöhte, war Bertuleit klar, dass es am Vorabend des dritten Advents nichts zu holen gibt. "Unsere Pass- und Wurfquote war einfach zu schlecht, um den Gegner in die Bredouille zu bringen", meinte der HBC-Trainer sachlich. Nach dem Wechsel rückte das Gäste-Team noch enger zusammen und bemühte sich, nicht unterzugehen. "Mit unserem guten Laufspiel haben wir die SG-Abwehr des Öfteren vor Probleme gestellt", sagte Bertuleit, der mit seinen Mädels auf dem achten Platz überwintert.

HBC Wittenberg:

Stefanie Krüger, Katja Richter (7 / 2), Paula Ehrig (2), Katharina Busch (1), Sandra Koos (5), Janine Demin

Landesmeister ohne Probleme

Die Frauen der BSG Aktivist Gräfenhainichen beendeten das Jahr 2011 mit einem deutlichen 31:19- Erfolg gegen die Oberliga-Reserve des TSV Niederndodeleben. Durch diesen Erfolg holte sich der amtierende Landesmeister auch die Tabellenführung in der Sachsen-Anhalt Liga zurück. In der ersten Hälfte tat sich die Heimsieben etwas schwer, was BSG-Coach Helge Rudow als "reine Kopfsache" ausmachte (16:11). Im zweiten Abschnitt drehten die Aktivist-Damen dann langsam auf. Nach 42 Minuten war ein Zehn-Tore-Vorsprung herausgespielt. Der sollte in der Folge nicht mehr in Gefahr geraten. So wurde es auch auf den Trainerbänken ein ruhiger Nachmittag. Alles in allem verabschiedete sich ein sichtlich zufriedener BSG-Trainer in die Weihnachtsfeiertage: "Pflichtaufgabe erfüllt. Auch wenn wir in der ersten Hälfte für meinen Geschmack noch zu viele Gegentore hinnehmen mussten."

Aktivist Gräfenhainichen:

Tina Mattscheck, Jacqueline Richter, Diana Böhler (3), Carolin Böhme (2), Julia Frens (9 / 2), Stephanie Jahn (2), Ann-Christin König (1), Susann Merklein (6), Heidi Reuter (1), Anne Wagner, Marit Schaller (5)