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Gedenken in Elster Gedenken in Elster: Auch 1813 ein denkwürdiger 3. Oktober

Von Sabine Hoffmann 04.10.2019, 18:12
Gedenken an die Opfer der Schlacht von 1813 in Elster.
Gedenken an die Opfer der Schlacht von 1813 in Elster. Sabine Hoffmann

Elster - Der 3. Oktober hat nicht nur als Einheitsfeiertag der jüngsten Geschichte eine große Bedeutung. Auch ein inzwischen 206 Jahre zurückliegendes Ereignis bewegt Jan Hoffmann von der Interessengemeinschaft 1. Preußische Artillerie Elster/Listerfehrda. Und so findet er es sehr wichtig dass man den 3. Oktober eben auch aus diesem Grunde nicht vergisst. Viele Soldaten haben in der Schlacht bei Wartenburg am 3. Oktober 1813 ihr Leben lassen müssen. Insgesamt wurden weit über 1500 tote und verletzte Soldaten beklagt.

Mit der Geschichte von damals kennt sich Jan Hoffmann aus. Seine Interessengemeinschaft beteiligt sich regelmäßig an historischen Darstellungen jener Schlacht.

Geschichte, so Hoffmann, ist dazu da, sie immer wieder in Erinnerung zu rufen und daraus zu lernen. Gemeinsam mit dem Förderkreis Wartenburg 1813 Gardejäger und dem Förderkreis Historische Artillerie begingen Hoffmann und weitere Gleichgesinnte diesen Tag. Auf der Elbseite von Wartenburg wurden aus einer preußischen Kanone drei Salutschüsse abgegeben. Dann legten die Teilnehmer am Gedenkstein auf der Elsteraner Seite im Gedenken der Opfer der Schlacht Kränze nieder.

In den Befreiungskriegen von 1813 begann sich das Deutsche Nationalgefühl zu entwickeln, so Hoffmann. Denn zu Beginn dieser Kriege kämpften auf beiden Seiten Deutsche gegen Deutsche. Erst bei der Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) hat sich das im Laufe der Kampfhandlungen geändert. So traten die deutschen Rheinbundstaaten, die auf Napoleons Seite kämpften, in die Reihen von dessen Gegnern über. In der Nähe von Wartenburg sollte das Korps unter General Yorck in den Morgenstunden des 3. Oktober die Elbe von Elster nach Wartenburg überqueren.

Die Division Morand des Korps Bertrand stand Yorcks Soldaten in gut geschützten Stellungen gegenüber. Südöstlich von Wartenburg lag in Bleddin die württembergische Division Franquemont und dahinter die italienische Division Fontanelli. Beim ersten Frontalangriff der Brigade Steinmetz wurde kein Erfolg erzielt.

Erst nach der zwei Stunden dauernden Eroberung Bleddins durch Prinz Karl zu Mecklenburg konnten die Linien der Franzosen durch Brigaden unter General von Horn, der als Erster in Wartenburg eindrang, aufgerollt werden. Bei einem Kavalleriegefecht im nahen Globig siegten preußische und mecklenburgische Husaren.

Deutschland, spinnt Jan Hoffmann den Faden weiter, ist nun seit dem 3. Oktober 1990 wieder vereint. Dies wäre ohne den sich 1813 formenden Nationalgedanken nicht möglich gewesen, meint er.

Durch die friedliche Revolution 1989 konnte sich Deutschland noch einmal wiedervereinigen. Die Einigung von 1813 ging durch mehrere Kriege für eine lange Zeit verloren. Erst durch die friedliche Einigung ab 1989 und die richtigen Schlussfolgerungen daraus, sorgt Deutschland seither für eine lange Phase friedlicher Entwicklung in Europa. (mz)