Fußball Verbandsliga Fußball Verbandsliga: Ist schon Feierabend nach der Hinrunde?

Elster - Nein, Optimismus klingt anders. „Ich glaube nicht, dass wir bald wieder loslegen können. Ich befürchte eher, dass noch ein paar Monate ins Land gehen“, sagt Stephan Gräfe. Er ist Staffelleiter der Fußball-Verbandsliga Sachsen-Anhalt und blickt skeptisch auf die Saison der höchsten Spielklasse des Bundeslandes.
Erst zehn Spieltage absolviert
Der Blick auf die Tabelle zeigt, warum das so ist. Gerade einmal zehn von insgesamt 38 Spieltagen sind absolviert. Eine komplette Saison scheint illusorisch. Ein Szenario, wie es in Bremen schon realisiert wurde, rückt näher. Im Stadtstaat wurde festgelegt, dass es keine Rückrunden-Partien im Amateurfußball geben wird und die Saison nach dem Ende der Hinrunde abgebrochen wird.
Ein Szenario, das sich Gräfe durchaus auch für Sachsen-Anhalt vorstellen kann. „Am Dienstag treffen sich die Mitglieder des Spielausschusses zu einer Videokonferenz. Dann sehen wir weiter“, so der Verbandsliga-Staffelleiter. Er stellt seine Sicht der Dinge so klar: „Unser Ziel sollte es sein, erst einmal die Hinrunde und die Pokalspiele komplett über die Bühne zu bekommen. Das wird schwer genug.“
Auf eine explizite Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung, was das für die Wertung der Saison bedeuten würde, wenn die Hinrunde komplett gespielt wird, antwortet Gräfe: „Dann wird es auf jeden Fall Auf- und Absteiger geben.“
Winterpause bis 10. Januar
Gegenwärtig allerdings ist erst einmal Winterpause. Die dauert offiziell bis zum 10. Januar. Nur bis zum 31. Dezember läuft dagegen die Wechselperiode II. Ab dem 1. Januar können Spieler dann bei ihrem neuen Verein kicken. Voraussetzung allerdings ist, dass der abgebende Vereine einem Wechsel zustimmt. Gerade hier liegt aber der Hase im Pfeffer. Ohne Zustimmung der Vereine muss eine Ablöse gezahlt werden.
„Ich glaube kaum, dass ein Verein im Dezember einem kostenlosen Wechsel zustimmt. Das habe ich noch nicht erlebt. Eine Ablösesumme ist fällig. Selbst in der Verbandsliga, muss dabei tief in die Tasche gegriffen werden“, so Marcus Rauer, sportlicher Leiter beim VfB Sangerhausen.
Wie hoch die Ablösesumme ausfällt, ist in den Statuten der einzelnen Landesverbände fest geregelt. So hat zum Beispiel der Thüringer Fußballverband auf seiner Internetseite einen „Entschädigungsrechner“, der von allen Vereinen einsehbar ist. Schnell ist dort zu erkennen, dass zum Beispiel bei einem Wechsel eines Akteurs aus der Kreisoberliga in die Verbandsliga durchaus eine Summe von 3.000 Euro über den Tisch gehen kann.
Verstärkungen nicht geplant
All das spielt natürlich auch bei Eintracht Elster eine Rolle. Die Elf aus dem Brale-Sportpark will natürlich alles daransetzen, um sich noch etwas zu verbessern. „Verstärkungen sind aber aktuell nicht geplant“, sagt Eintracht-Trainer Tobias Klier am Freitag auf MZ-Anfrage.
Auch er ist beim Blick auf den Fortgang der Saison ähnlich skeptisch wie Staffelleiter Stephan Gräfe. „Ich bin davon überzeugt, dass die Saison nicht komplett über die Bühne geht. Wir werden erst wieder im April spielen“, vermutet Klier, der glaubt, das nur die Hinrunde ausgetragen wird. Trotzdem sei er für das Werten der Saison.
„Ich weiß, dass das die abstiegsbedrohten Teams das anders sehen“, sagt er. Wenn nur die Hinrunde gespielt wird, hat sich aber auch die Oberliga für Elster auch erledigt. „Mit dem Thema Aufstieg beschäftigen wir uns derzeit nicht. Dazu ist der Vorsprung von Wernigerode zu groß“, so Klier.
››Den erwähnten Entschädigungsrechner finden Sie auf der Seite des Thüriunger Fußballverbandes unter tfv-erfurt Entschädigungsrechner. (mz)