Fußball in Wittenberg Fußball in Wittenberg: Spielfeld von Einheit soll saniert werden

Wittenberg - Die Verantwortlichen von Einheit Wittenberg sind sich schnell einig: Es muss gehandelt werden. Es soll eine Dokumentation erarbeitet werden, die zeigt, wie oft der Verein sich in den vergangenen zehn Jahren vergebens um die dringende Sanierung des Tennenplatzes bemüht hat. Die Fußballer sprechen von der „Roten Erde“. „Früher wurde er die Schwarze Erde genannt“, erinnert sich Dirk Pannier. Der Fußball-Abteilungsleiter hat nicht den geringsten Zweifel am Handlungsbedarf.
Ein Domizil der Lutherkicker
„120 Kinder trainieren hier“, erzählt er der MZ. Durch die „Lutherkicker“ - das ist eine neue Spielgemeinschaft im Nachwuchsbereich mit Reinsdorf und Victoria Wittenberg - sei der Zulauf enorm. Dabei stehe der Platz nach Regen „wochenlang unter Wasser“.
Trotzdem wird die Dokumentation, die der Stadt übergeben werden sollte, nicht mehr erarbeitet. Einheit wird von einer Nachricht völlig überrascht. In den Platz der Jugend sollen 1,68 Millionen Euro investiert werden (die MZ berichtete). Die Fußballer von Einheit dürfen sich auf einen modernen Kunstrasenplatz mit Beregnungsanlage und Flutlicht freuen. Das Projekt hat die Stadt bei einem Sonderprogramm des Bundes eingereicht. Allerdings steht die Fördermittelentscheidungen in Berlin noch aus. Das Votum - das Programm ist überzeichnet - soll laut Bundestagsabgeordneten Sepp Müller (CDU) spätestens im zweiten Quartal 2021 fallen. Nach seinen Angaben könnte der Baustart im April 2022 erfolgen. „Geplant ist eine Bauzeit von zwölf Monaten plus Winterpause“, erklärt Müller am Montag auf MZ-Anfrage. Im Juli 2023 könnte die traditionsreiche Anlage über Kunstrasen verfügen.
„Mit viel Freude haben die Fußballer von Einheit von dem Vorstoß der Stadt Wittenberg erfahren, dass Projekt neuer Kunstrasenplatz aktiv zu unterstützen“, erklärt Pannier. Im Sommer habe sich die neue Abteilungsleitung in enger Zusammenarbeit mit der Vorsitzenden des Gesamtvereines Rositta Palatini auf die Agenda gesetzt, vorrangig an diesem Vorhaben zu arbeiten.
„Was gab es auf dem Hartplatz für Fußballschlachten, die wortwörtlich ihre Narben hinterlassen haben und für immer die Fußballbeine zieren“, so der Abteilungsleiter, der selbst fast 50 Jahre im Verein ist und über reichlich Hartplatzerfahrung verfügt. „Der in das Alter gekommene Tennenplatz war und ist nicht nur demotivierend für die eigenen Mannschaften, sondern auch für die vielen Gästeteams aus den verschiedensten Spielklassen. Mit Kopfschütteln und teilweiser Resignation werden Partien in den untersten Altersklassen der Jugendmannschaften sowie im Männerbereich angepfiffen. Oft müssen die Trainer der Heimvertretungen von Einheit böse Worte entgegennehmen, obwohl man auch nur Nutzer ist“, so Pannier. Nach seinen Angaben ist der Platz teilweise mit bis zu drei Mannschaften im eigenen Nachwuchs und im Männerbereich belegt. „Das ist erheblich an die Substanz gegangen“, so Pannier.
Hoffen auf Frischekur
Doch das soll jetzt in absehbare Zeit Geschichte sein. „Allein die Aussicht auf Besserung ist für die Fußballer speziell in der jetzigen Corona-Zeit ein riesiger Motivationsschub. Die neue Abteilungsleitung möchte aufbauend auf die laufenden Anträge auf Platzsanierung durch die alten Abteilungsleiter Frank Schlüter und Michael Jahn dieses Projekt weiterführen und unterstützen“, betont der neue Chef in einer Pressemitteilung.
Jetzt werden die Daumen gedrückt, dass der Platz tatsächlich „die Frischekur erhält und den Fußball an dieser Sportstätte“ aufwertet.
(mz)