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Feuerwehr-Einsatz  Feuerwehr-Einsatz : Hausbrand fordert Todesopfer

Von Sven Gückel 17.02.2017, 19:07
Dicke Rauchschwaden, die das Suchen nach dem Vermissten erschwerten, quollen aus dem Wohnhaus in der Annaburger Jahnstraße.
Dicke Rauchschwaden, die das Suchen nach dem Vermissten erschwerten, quollen aus dem Wohnhaus in der Annaburger Jahnstraße. S. Gückel

Annaburg - Eine Tragödie ereignete sich Freitagnachmittag inmitten von Annaburg. Um 16.15 Uhr wurde die Feuerwehr des Ortes alarmiert und zu einem Hausbrand in der Jahnstraße gerufen. Am Einsatzort eingetroffen, schlug den Kameraden ein dichter schwarzer Rauchschwall entgegen.

Die Bewohnerin des Hauses hatte es nach Aussage von Einsatzleiter und Stadtwehrleiter Mike Lange gerade noch nach draußen geschafft. Für ihren Mann hingegen, der das Pflegebett nicht verlassen konnte, kam jede Hilfe zu spät.

Jede Hilfe kommt zu spät

Nach Auffassung der Kameraden müsse man davon ausgehen, dass er angesichts der starken Rauchentwicklung und des Feuers im Inneren das Hauses schon beim Eintreffen der Wehr tot war.

Um den Brand in den Griff zu bekommen, alarmierte die Leitstelle darüber hinaus die Wehren von Jessen und Prettin. Ebenfalls vor Ort mit je einem Fahrzeug und Kameraden waren die Feuerwehren aus Löben und Kremitz. Insgesamt eilten 59 Einsatzkräfte mit elf Fahrzeugen zum Ort des Brandgeschehens.

Diese hohe Zahl an Kräften machte sich auch wegen des Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern erforderlich. Wechselweise gingen Kameraden aus Annaburg, Jessen und Prettin in das Haus, um zum einen den Vermissten zu suchen und später zu bergen, aber auch um das Feuer, dessen Flammen bis an die Decke schlugen, gezielt zu löschen.

Das Haus selbst ist nach Ansicht von Feuerwehr und Polizei als unbewohnbar einzustufen. Allein das Erdgeschoss ist vollkommen zerstört. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen geht man davon aus, so Mike Lange, dass der Brandherd in Höhe des Pflegebettes war. Schon aus dieser Tatsache lässt sich schließen, dass der Ehemann kaum eine Chance auf Rettung gehabt haben dürfte.

Krankenhaus abgelehnt

Die Ehefrau des Opfers wurde noch am Unglücksort von Kameraden der Feuerwehr, Nachbarn und Rettungskräften des Deutschen Roten Kreuzes betreut. Letztere hätten sie gern zur Beobachtung mit ins Krankenhaus genommen, was die Frau aber ablehnte. Derzeit ist sie in Annaburg bei Verwandten untergebracht und wird dort auch von einem Notfallseelsorger psychologisch betreut. (mz)

Zum Einsatzort wurden Kameraden mehrerer Wehren gerufen, auch Einsatzkräfte und Technik aus Jessen - im Bild die Jessener Hubrettungsbühne.
Zum Einsatzort wurden Kameraden mehrerer Wehren gerufen, auch Einsatzkräfte und Technik aus Jessen - im Bild die Jessener Hubrettungsbühne.
Gückel
Mehrere Trupps von Atemschutzgeräteträgern wurden benötigt.
Mehrere Trupps von Atemschutzgeräteträgern wurden benötigt.
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