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Fähren und Gondeln im Gartenreich Fähren und Gondeln im Gartenreich: Es geht wieder los in Wörlitz

Von Carla Hanus 01.04.2021, 11:42
Tobias Degner ist Referatsleiter Gondeln und Fähren bei der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz.
Tobias Degner ist Referatsleiter Gondeln und Fähren bei der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Thomas Klitzsch

Wörlitz - Der Traktor fährt vor, mit dessen Hilfe die Fähre startklar gemacht wird. Zeitgleich klingeln zwei Telefone. - Es herrscht geschäftiges Treiben an diesem letzten Märztag auf und an den Gewässern im Wörlitzer Park. Aber Tobias Degner ist zuversichtlich, dass am Gründonnerstag die Gondeln und die Fähren starten. Das heißt, die Teelaubenfähre noch nicht. An der muss noch gebaut werden. „Wir hoffen da auf Mai“, sagt der zuständige Referatsleiter der Kulturstiftung. „Aber ansonsten starten wir am 1. April in die neue Saison“, freut sich Degner auf seine nunmehr 22.

Im Stundentakt sollen wieder die Gondeln ablegen, regelmäßig die Fähren übersetzen. 20 Gondeln sind auf ihren Einsatz vorbereitet. „Die ältesten stammen von 1936, eine von 1939“, erzählt Degner. Mit etwas Ehrfurcht und Stolz in der Stimme stellt er fest: „Die sind fast schon ein Denkmal.“

In den 1950er, 60er und 70er Jahren wurden welche ersetzt, in den 90er Jahren und Anfang der 2000er kamen weitere dazu, so dass die Zahl der Gondeln auf 20 angewachsen ist. Die zwischen 1.200 und 1.800 Kilogramm wiegen, was die Gondelfahrer seit den Vorbereitungen auf den Besuch des Bundespräsidenten wissen, als aus Sicherheitsgründen alles genau untersucht wurde. „Wir hatten immer so auf 800 bis 1000 Kilo geschätzt“, erinnert sich Degner, „und waren dann selbst überrascht.“ 14 Gondelfahrer sind damit regelmäßig im Einsatz.

Bei Großveranstaltungen wie dem Fürst-Franz-Geburtstag oder den beliebten Seekonzerten, „die hoffentlich bald wieder losgehen“, kommen Minijobber dazu. „Die brauchen wir dann dringendst“, betont Degner, „sonst schaffen wir das nicht.“ Von bis zu 50 bis 60 Vorbestellungen am Tag spricht Degner, wenn er auf normale Zeiten blickt, denn  zum Beispiel Hochzeitsgäste oder Reisegruppen lassen sich gern einen Gesamteindruck vom  Park vom Wasser aus vermitteln.

Den Fußweg indes kürzen die Fähren ab, auf denen insgesamt acht Fährfrauen im Einsatz sind. Degner zollt auch ihnen höchste Anerkennung. „Man muss das wollen“, sagt er zu dem Job, denn die    Wochenenden und Feiertage  sind Arbeitstage, an denen besonders viel zu tun ist. „Da müssen alle mitziehen“, sagt Degner mit Blick auf die Familien.

Übrigens gibt es noch weitere Helfer, die immer im Hintergrund mitziehen. „Wir wären nicht arbeitsfähig ohne die Handwerker“, lobt der 52-Jährige auch die Tischler, Schlosser, Klempner und Gärtner der Kulturstiftung. So wurden erst drei Gondeln wieder komplett aufgearbeitet, aber es gibt eben auch so immer was zu tun, „und dann muss es immer schnell gehen“. Aber er könne sich auf alle verlassen, findet der Referatsleiter. „Es passt, klappt, läuft.“

Zeiten und Personenzahl

Ab 1. April  ist der Wörlitzer Park wieder vom Wasser aus erlebbar. Es gelten im April folgende Fahrzeiten und coronabedingt folgende  maximale Gruppengrößen:

Gondeln: täglich von 11 bis 15 Uhr, Abfahrt zur vollen Stunde; maximale  Gruppengröße vier Personen;  mehr, wenn sie einem Familienverband angehören.

Amtsfähre: täglich 11 bis 17 Uhr, sechs  Personen;  mehr, sofern sie einem Familienverband angehören oder alle einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Roseninselfähren: täglich 11–17 Uhr; vier Personen oder mehr, sofern sie einem Familienverband angehören oder alle einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Die Fähren fahren innerhalb dieser festen Fahrzeiten ohne Fahrplan. Für Mai bis September gibt es dann erweiterte Gondel- und Fährzeiten. Für die Gondeln sollen  vorab Tickets gebucht werden.

Diese gibt es online unter www.gartenreich.de (mz)