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Einziges Konzert in Deutschland Einziges Konzert in Deutschland: Gov't Mule in Torgau

23.06.2018, 07:46
Die US-amerikanische Band Gov’t Mule mit Warren Haynes im Vordergrund
Die US-amerikanische Band Gov’t Mule mit Warren Haynes im Vordergrund Agentur

Torgau - Das einzige Deutschland-Konzert ihrer aktuellen Tour geben Gov’t Mule, die amerikanischen Jamrocker um Warren Haynes, am Freitag, 29. Juni, ab 20 Uhr openair an der Kulturbastion in Torgau (Tickethotline 03421/73 76 10). Dazu unterhielt sich Hendrik Herder von der Kulturbastion mit Sänger und Gitarrist Warren Haynes.

Das aktuelle Studioalbum von Gov't Mule „Revolution Come … Revolution Go“ offenbart neben dem gewohnten Blues- und Hardrock auch einige neue Einflüsse wie Country oder Jazz. Wie wichtig sind die genretypischen Blues- und Rockbands wie Cream, Led Zeppelin, Grand Funk Railroad oder ZZ Top heutzutage für ihren künstlerischen Prozess?
Warren Haynes: Gov't Mule hat als Trio begonnen und war sehr beeinflusst von Cream oder der Jimi Hendrix Experience. Diese Einflüsse haben wir immer behalten und sie sind ebenfalls auf dem neuen Album in Songs wie „Stone Cold Rage“, „Dark Was The Night - Cold Was The Ground“ oder „Drawn That Way“ wiederzuerkennen. Als wir unser zweites Album („Dose“, 1998) aufnahmen, haben wir auch begonnen, viele andere Einflüsse einzubeziehen und zu kombinieren. Einige der Songs des neuen Albums haben Einflüsse aus Genres wie Country und Jazz, die uns live bei unseren Konzerten schon länger begleiten und nun auf diesem Weg Teil eines Gov't Mule Studioalbums geworden sind.

Einige der Texte des neuen Albums scheinen eng verknüpft mit der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA und werfen einen kritischen Blick auf die politischen Vorgänge. Welche Reaktion im Publikum konnten sie nach zahlreichen US-Tourneen mit dem neuen Album „Revolution Come … Revolution Go“ sehen oder fühlen ?
Ich denke Rock’n’Roll hat die Ehrlichkeit und Zweckmäßigkeit, die Zeiten und Zustände zu reflektieren. In unserem Fall sind diese Songs nur noch weitreichender weil die Situation in den USA immer mehr eskaliert - vielleicht sogar noch mehr, als es vorhergesagt wurde.

Als Musiker sind sie schon mehrere Jahrzehnte im Geschäft, haben tausende Live-Shows gespielt, viele Alben geschrieben, produziert und aufgenommen, viele Jams mit anderen Musiker gehabt. Gibt es trotzdem noch Wünsche und Träume oder Traumjams von Warren Haynes ?
Klar. Es gibt immer noch ein paar Leute, mit denen ich zu gerne mal spielen, oder aufnehmen oder schreiben würde. Neil Young, Mark Knopfler oder Jimmy Page. Aber diese Sachen passieren ganz natürlich, wenn sie dann kommen. Ich bin sehr sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mit so vielen meiner Helden zu spielen, mit denen ich musikalisch aufgewachsen bin.

Die Set-Listen von Gov't Mule sind sehr kreativ und unterscheiden sich von Konzert zu Konzert. Wie lange vor einem Konzert arbeiten sie an den Titelabfolgen ? Kann es auch passieren, dass sie mit ihren Bandkollegen zu Abendbrot essen und einer sagt: „Lass uns doch das mal heute Abend spielen !“ … oder ist die Auswahl lange geplant und professionell durchdacht ?
Die Set-Listen werden normalerweise am Tag vor dem Konzert geschrieben oder am Tag des Konzertes. Wir schauen nach, was wir in der Stadt beim letzten Mal gespielt haben und kombinieren das mit unserem Gefühl, was für den Abend richtig sein kann. Manchmal spielt es auch eine Rolle, wie das Gefühl auf dem Konzertgelände ist, wenn wir Soundcheck machen. Das alles kann Einfluss haben.

Der Auftritt in Torgau ist das einzige Deutschland-Konzert auf dieser Tour. Worauf kann sich das Publikum freuen ?
Wir wissen nicht genau, was wir spielen, bis wir wirklich da sind. Aber ich denke, wir werden einige Songs von unserem neuen Album spielen und einige aus den verschiedenen Phasen von Gov't Mule. (mz)