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Dübener Heide Dübener Heide: Jessica Preuß engagiert sich für ihre Heide

Von Ulf Rostalsky 04.10.2016, 17:11
Jessica Preuß liebt es, den Wald vor der Haustür zu haben. Die angehende Erzieherin will auf lange Läufe nicht verzichten.
Jessica Preuß liebt es, den Wald vor der Haustür zu haben. Die angehende Erzieherin will auf lange Läufe nicht verzichten. Thomas Klitzsch

Lubast - Sport ist die große Leidenschaft, die Heide das Zuhause. „Ich bin ein echtes Heidekind“, sagt Jessica Preuß. Sie weiß, dass viele Leute in ihrem Alter die Welt anders sehen. Als 20-Jährige machen sie Luftsprünge, wenn sie in Großstädten Fuß fassen können. „Ich muss das nicht haben. Ich mag den Wald vor der Haustür.“

Deshalb zieht es die junge Frau immer nach Hause. Nach Lubast. „Es ist schön, anzukommen“, sagt die angehende Erzieherin. In Leipzig ist sie auf die Zielgerade der Ausbildung eingebogen. Sie hofft, nach dem erfolgreichen Abschluss irgendwo in der Heide durchstarten zu können. „Einfach wird das sicher nicht. Aber das stellen wir uns schon so vor.“ Der Freund spielt mit und teilt auch die Leidenschaft der Lubasterin für Sport.

Laufen ist ihr Ding. Immer wieder spult sie ihre Runde durch den Wald um Lubast ab. Sechs Kilometer ist die lang. „Und wirklich wunderschön.“ So schön, dass sie zum Grundbaustein der Lubaster Waldläufe geworden ist. Jessica Preuß hängt es nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit an die große Glocke. Sie ist die Ideengeberin für den Lauf, den es in diesem Jahr bereits zum fünften Mal gegeben hat. Mit gut 200 Aktiven.

Die leidenschaftliche Sportlerin hatte vor fünf Jahren an einem Treffen der Leute teilgenommen, die das Lubaster Dorffest auf die Beine stellen. „Ideen waren gefragt. Da habe ich an einen Waldlauf auf meiner Strecke gedacht.“ Weil das Konzept aufging und die Heide ein Stück mehr Nabel der Sportwelt geworden ist, ist Jessica Preuß ausgezeichnet worden. 2014 bekam sie als 18-Jährige den Heidepreis. Die junge Frau hat sich gefreut über die Ehrung, muss aber immer noch schmunzeln. Sie sagt, was sie damals schon dachte. „Ist doch normalerweise was für ältere Leute.“ Egal. Der Preis war Balsam auf der Sportlerseele.

Die Lubasterin läuft. Sie kann entspannen, wenn sie im Wald unterwegs ist. Verbissen geht sie nichts mehr an. Warum auch? Es läuft. Sport macht Spaß. Nur wenn Kondition und Zeit es zulassen, will Jessica Preuß an einen Start bei einem Marathon denken. Wenn nicht, sei es auch kein Problem. Es gebe noch andere reizvolle Wettbewerbe.

Vor ein paar Wochen erst nahm die Sportlerin zum zweiten Mal am Fisherman’s Strongmanrun im nahen Ferropolis teil. Sie ließ sich nicht lumpen und startete dort über die volle Distanz von 20 Kilometern. „Es hat so viel Spaß gemacht“, erzählt sie heute rückblickend. Die Sportskanone macht keinen Hehl aus ihrem Ehrgeiz. Ist sie am Start, will sie auch Leistung zeigen.

„Schade. Beim Lubaster Waldlauf kann ich nicht mehr mitmachen. Da bin ich in die Organisation eingebunden.“ Anders sieht es beim Fußball aus. Jessica Preuß schnürt für Rot-Weiß Kemberg die Stiefel. Wenn sie Freitagabend aus Leipzig in die Heide zurückkommt, ist Lubast nur ein kurzer Zwischenhalt. „Freitagabend ist Training. Das muss schon sein.“

Sport, Freund, Familie. Viel Zeit bleibt kaum für größere Touren durch die Heide. „Ich muss nicht weg. Rund um Lubast ist es doch wirklich schön.“ Jessica Preuß freut über die Natur vor der Haustür. „Ich habe auch keinen ganz speziellen Ort, keinen Lieblingsplatz. Ich kann mich hier überall erholen.“ (mz)