Dorffest in Dietrichsdorf Dorffest in Dietrichsdorf: Artisten aus Oberlausitz begeistern

Dietrichsdorf - Erleichtert und zufrieden zeigte sich Dietrichsdorfs Ortsbürgermeisterin Bianca Wolf, als das traditionelle Dorffest in vollem Gange war. Am Vormittag sah es noch so aus, als ob die 35. Auflage der Freiluftveranstaltung unter keinem guten Stern steht. Denn es regnete.
„Mein Blick ging immer wieder auf die Wetter-App meines Handys“, gestand sie. Doch diese Aufregung legte sich sichtlich, als am Nachmittag die Sonne sich dann doch durch die Wolken kämpfte und sich auch zahlreiche Besucher einfanden.
Letztere waren nicht nur Einwohner von Dietrichsdorf. Sie kamen auch aus der Umgebung, wie der gut gefüllte Parkplatz an Schmidts Landgasthof zeigte. Den Auftakt gestalteten die einheimischen Jagdhornbläser. Ihnen folgte die Wittenberg Big Band, deren Programm von Stefan Schultz moderiert wurde. Er zeigte dabei, dass er nicht nur allerlei zu den jeweiligen Titeln zu erzählen weiß, sondern ebenso ein guter Sänger ist.
Ihm gelang es zudem, die ersten Paare zum Tanzen auf die asphaltierte Straße zwischen Musikern und Publikum zu locken. Die anderen Gäste stürmten bereits das wieder gewohnt üppige Kuchenbüfett und ließen sich die Leckereien schmecken. Die Kinder dagegen hatten in der Zwischenzeit die Qual der Wahl, wollten sie kegeln, bei Sabine Hoffmann vom Jugendklub Elster basteln, mit dem Kremser die Gegend erkunden oder doch lieber die Riesenrutsche der Sportjugend erklimmen und in die Tiefe sausen.
Auch das Jugend-Rot-Kreuz war wieder mit einem Stand präsent. Wer dachte, das sei alles, was das Dorffest bietet, der musste sich eines Besseren belehren lassen. Einen Höhepunkt halten die Organisatoren vom Heimatverein immer bereit. Diesmal kamen die Akteure aus der Oberlausitz, genauer aus Schönbach.
Sie gehören zur Oberlausitzer Artistik-Show und zeigten etwa eine Stunde lang ihr Können. Begonnen hat das Ganze vor 40 Jahren für eine Schulveranstaltung, wusste der Chef Franz Eichler zu berichten. Doch schon bald wurden die Hobby-Artisten auch für Feste und Feiern gebucht.
Sie zeigten das ganze Spektrum der Akrobatik von Jonglage über Balance-Stücke bis zum Einradfahren plus Kunststücke auf dem Seil. Sogar eine Zaubernummer gehörte zum Programm. Einige der jungen Künstler, so Franz Eichler, haben in der ersten Klasse begonnen und stehen mittlerweile kurz vor dem Abitur.
Einer erklomm auf einem Einrad sitzend mit verbundenen Augen über eine Treppe einen Tisch. Andere Artisten balancierten auf großen Bällen und zeigten dabei so manches Kunststück. Trainiert wird im Übrigen einmal in der Woche. Nur vor Auftritten wie in Dietrichsdorf verdoppelt sich das Übungspensum. (mz)