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Tourismus im Weltkulturerbe Dessau-Wörlitzer Gartenreich bei Touristen beliebt

Mehr Gäste waren im Jahr 2021 zu Führungen in das Weltkulturerbe aufgebrochen. Besonders das Schloss erfreute sich großer Beliebtheit.

Von Andreas Behling Aktualisiert: 08.12.2021, 19:29
Schloss Wörlitz im Gartenreich Dessau-Wörlitz
Schloss Wörlitz im Gartenreich Dessau-Wörlitz Foto: Pixaline/Pixabay

Oranienbaum-Wörlitz/MZ - Der Entschluss der Stadt Oranienbaum-Wörlitz und der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz (KsDW), die Welterbezentrum Gartenreich Dessau-Wörlitz gGmbH und die Gartenreich-Information seit Anfang des Jahres 2021 gemeinsam zu betreiben, sei sehr gut und „ein absolutes Glück für uns alle“ gewesen, schätzte deren Geschäftsführerin Daniela Borngräber im Wörlitzer Ortschaftsrat ein. „Denn dadurch hat sich auch die Finanzierung verbessert“, erläuterte sie.

Besser für Touristen

Die Wörlitzerin bezeichnete es zudem als einen Gewinn, dass die Gartenreich-Information nur wenige Wochen später - es war Mitte Februar 2021 - ins Küchengebäude zwischen St.-Petri-Kirche und Wörlitzer Schloss umzog. „Die Einheimischen, die uns immer in der Förstergasse besuchten, haben jetzt zwar einen etwas längeren Weg, aber für die Touristen ist der Standort eindeutig besser.“

Es zeichne sich ab, dass der Umsatz am neuen Domizil deutlich erhöht werden konnte. Auch ließ sich die Teilnehmerzahl an der öffentlichen Parkführung, welche während der Saison täglich um 13 Uhr angeboten wird, steigern. 1.813 Personen haben diese in Anspruch genommen. „An lediglich einem Termin kam kein einziger Teilnehmer. Und an einem Tag musste die Führung wegen einer Sturmwarnung aus Sicherheitsgründen abgesagt werden.“

„Oft ausverkauft waren die Führungen durch das Schloss, für die es bei uns die Tickets gibt“, berichtete die Geschäftsführerin, die herausstrich, dass das Geleistete „niemals allein“ möglich gewesen wäre. „Zum großen Team gehören der engagierte Aufsichtsrat, die Stadt Oranienbaum-Wörlitz und die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Dort können wir immer um Rat fragen.“

Dass sich die Gesellschaft neben der Bewirtschaftung der eigenen Parkplätze mittlerweile auch um die städtischen Parkautomaten kümmere, bewertete sie als großen Vertrauensbeweis seitens der Kommune (siehe auch „Mehr Parkeinnahmen“). Von Seiten der Kulturstiftung gebe es den ebenfalls, denn diese übertrage nach und nach weitere Aufgaben. Im neuen Jahr soll zudem die Produktion von eigenen Souvenirs für den Gartenreichladen angekurbelt werden.

„Da sieht es in der Tat noch etwas dünn aus. Das wird erweitert“, so Daniela Borngräber. Noch in diesem Jahr geht derweil die neue Internet-Präsentation an den Start. Das Budget dafür konnte aus der Kampagne „6 Staunenswerte“, mit der die Welterbestätten Sachsen-Anhalts vermarktet werden, generiert werden. Mit dem Internet-Auftritt - die alte Seite wurde 2008 erstellt - stehe ein weiteres Marketing-Mittel zur Verfügung.

Lob für Broschüre

Ortschaftsrat Kuno Wendt (SPD), der auch dem Oranienbaum-Wörlitzer Kulturausschuss vorsitzt, lobte die Arbeit der Gesellschaft. „Ich bin häufiger im Küchengebäude und weiß, dass es gut funktioniert. Wichtig ist, den Menschen zu vermitteln, dass ich mindestens eine Woche brauche, um alles zu sehen. Das zeigt die überarbeitete Broschüre, die sich nicht bloß auf Wörlitz bezieht, sehr gut.“

Ronald Schalk (CDU) freute sich über die Begeisterung, die Daniela Borngräbers Worten zu entnehmen war. „Das ist traurigerweise selten geworden. Das sollte ruhig auf andere überspringen“, fand er.