Weihnachtsbäume im Kreis Wittenberg Coswiger verzichtet im Christbaumland komplett auf den Einsatz von Pestiziden
Seit 25 Jahren bauen die Joachims aus Pülzig Weihnachtsbäume zum Selbstschlagen an

Coswig/MZ - Es war eine gute Saison für Heinz Joachim. „In diesem Jahr waren viele neue Leute hier“, sagt er. Während Stammkunden das Schlagen des eigenen Weihnachtsbaumes mittlerweile schon zur vorweihnachtlichen Tradition werden lassen, konnte Joachim an den Adventswochenenden diesmal viele neue Gesichter ausmachen, die sich zumeist in Familie erstmals auf das Abenteuer eingelassen hatten.
Tannen, Kiefern und Fichten
Neben der Nordmanntanne, die in der Weihnachtsbaum-Hitparade seit Jahrzehnten die Spitze anführt, bietet Joachim im Christbaumland Pülzig auch Korea-, Blau- und Korktannen an. Selbst Fichten und Schwarzkiefern baut der nun mehr 68-Jährige auf seinem etwa sechs Hektar großen Grundstück an. „Früher stand hier alles voller Obstbäume“, erklärt er. Doch davon ist mittlerweile zwischen den vielen Nadelbäumen kaum noch etwas zu sehen. „Vor 25 Jahren haben wir die ersten Nordmanntannen angepflanzt“, erinnert er sich, „und seit 2006 verkaufen wir.“
Damals habe er einen Blumenladen in Reinsdorf geführt und sich in der Vorweihnachtszeit immer wieder über die Lieferungen der Weihnachtsbäume geärgert. „Da fielen beim Ausladen manchmal schon die Nadeln ab“, berichtet er kopfschüttelnd. Irgendwann war die Idee geboren, selbst anzubauen. Jedes Jahr werden etwa 200 Bäume nachgepflanzt und gepflegt.
Keinerlei Einsatz von Pestiziden
Dabei ist es Joachim unheimlich wichtig, keinerlei Pestizide einzusetzen. „Die Bäume nehmen diese Chemikalien mit auf und die Leute schleppen sie sich dann bis in die Wohnstuben“, argumentiert er. „Meine Bäume behandle ich nur mit einer Spezialzange“, erklärt er. Dabei handele es sich um eine sogenannte Harzzange, mit der die Bäume in spezieller Art angeschnitten werden. „Das dient dem Wuchs nach oben“, erklärt der Landwirt.
Der komplette Verzicht auf Pestizide habe in seinem Wald im Übrigen einen sehr angenehmen Nebeneffekt. „Wir haben hier immer unheimlich viele Steinpilze“, sagt er und berichtet von vollen Körben. „Das ist ein Familienbetrieb“, betont der Senior noch und zählt als größte Unterstützung natürlich als erstes seine Frau Christine auf. „Aber auch die Schwiegersöhne helfen mit und die Enkelkinder“, berichtet er. Für die heimelige Wohnstube hat sich Joachim dieses Jahr für eine nahezu perfekt gewachsene Korktanne entschieden. „Die habe ich mir schon seit drei Jahren reserviert“, verrät er.