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Feuerwehr-Einsatz im Landkreis Wittenberg Brandstifter in Wartenburg wieder aktiv

Schaden an Halle von 300.000 Euro

Von Alexander Baumbach 21.06.2021, 18:20
Der Großbrand in Wartenburg.
Der Großbrand in Wartenburg. (Foto: Sascha Graf)

Wartenburg - Das Großfeuer bei Reuden ist noch nicht mal richtig aus, da gibt es den nächsten Großeinsatz für die Feuerwehren im Landkreis Wittenberg. Am Montagnachmittag steht eine Lagerhalle des Landwirtschaftsbetriebes der Familie Lansink aus Wartenburg in Vollbrand. Eine große Rauchsäule ist weithin am Horizont sichtbar.

Im Dauereinsatz

„Das ist jetzt meine 27. Einsatzstunde“, erklärt Matthias Bormann, der Abschnittsleiter Süd der Feuerwehr kurz nach 15 Uhr, also anderthalb Stunden nach der Alarmierung. Zu dem Zeitpunkt wird aus mehreren Rohren gelöscht, die Drehleiter aus Bad Schmiedeberg wird umgesetzt, um einen neuen Glutherd zu bekämpfen. Die 52 Kameraden, die teilweise so wie Bormann auch schon in Reuden gelöscht hatten, haben Mühe, die Hitze aus den beiden Hallen herauszubringen. Das Unvorstellbare an dem Brand: Er ist nur der jüngste in einer langen Reihe von Bränden, mit denen die Firma Lansink gepeinigt wird. „Das wird wohl der dreißigste seit der Firmengründung 1994 sein“, sagt Guus Lansink .

Der Landwirt, der vor zwei Jahren seinen Vater und vor vier Jahren seine Lebensgefährtin jeweils unter tragischen Umständen verlor, wirkt verärgert. „Das entzündet sich ja nicht von allein. Wir hatten da Heu in der Halle drin, aber da haben wir heute Vormittag völlig ungefährliche 33 Grad drin gemessen, und es war nahezu keine Feuchtigkeit drin. Das war keine Selbstentzündung“, ist er sich sicher.

Ermittlungen ohne Ergebnis

Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und schätzt den Schaden auf 300.000 Euro. In der Halle waren Maschinen und Hänger sowie Gerste, Weizen und Heu gelagert. „Daneben auch einige Kleinigkeiten von Vereinen aus dem Dorf, die Lagerfläche genutzt haben“, erzählt Guus Lansink. Sauer ist er auch, weil es bei anderen Bränden dieser Art schon Spuren gegeben habe, die auf den Brandstifter deuteten. „Die Staatsanwaltschaft hat das eingestellt“, erzählt er.

Ohne auf Details einzugehen, bestätigt Frank Pieper, Sprecher der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, dass seit 2010 mindestens 13 Verfahren bei Lansinks wegen des Verdachts auf Brandstiftung eingestellt worden seien. (mz)