Bockwindmühle in Lebien Bockwindmühle in Lebien: Führungen zu runden Jahrestagen

Lebien - Sie ist ein beliebtes Fotomotiv, ein Ausflugsziel und ein Zeugnis längst vergangener Zeiten, das gepflegt und bewahrt wird. Da bietet es sich natürlich an, am Tag des offenen Denkmals, der am kommenden Sonntag deutschlandweit begangen wird, die Bockwindmühle bei Lebien für Besucher zu öffnen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert und wer sich in Lebien ein bisschen umschaut, der wird sie auch so am Ortsrand entdecken.
Durch diesen Tag, so hat es die Deutsche Stiftung Denkmalschutz formuliert, werden Kulturbegeisterte jeden Alters erreicht und ihnen gezeigt, „wie vielfältig und reich unsere Denkmallandschaft ist und wie sehr sich das gemeinsame Engagement für den Denkmalschutz lohnt“.
Das kann Tobias Lindner in Lebien anschaulich erläutern. Er möchte Geschichtliches bewahren und Traditionen pflegen. Zu der Bockwindmühle hat er eine besondere Beziehung. Der 36-Jährige wohnt nicht allein in der Nachbarschaft. Er ist der Enkel des letzten Lebiener Müllers Alfons Lindner.
Der Tag des offenen Denkmals sei ein guter Anlass, um die interessierten Besucher in Lebien auf zwei runde Jahrestage hinzuweisen. 1959, also vor 60 Jahren, ging die Mühle in den Ruhestand. Doch es fanden sich in all den Jahren immer wieder engagierte Leute, die dafür sorgten, dass sie in ihrem Zustand bewahrt und auch heute funktionstüchtig ist, wie Tobias Lindner versichert.
„Erst im vergangenen Jahr haben wir sie mal wieder laufen lassen.“ 20 Jahre nach dem Aus des regulären Mühlenbetriebs wurde sie restauriert. Das geschah in Regie des Kulturbundes, entnimmt er den Unterlagen, die dazu angelegt wurden. Im August 1979, vor 40 Jahren, sei sie wieder funktionstüchtig gewesen.
Davon kann Tobias Lindner berichten und von vielem mehr. Denn er wird am kommenden Sonntag die Gästeführungen übernehmen. In der Zeit von 11 bis 16 Uhr sind Besucher willkommen. Sie gelangen über eine neue Eichentreppe hinauf in die Mühle. Der Zugang wurde in diesem Jahr erneuert.
Yanik Zimmermann, sein Großvater, hat einst bei der Restaurierung mitgeholfen - und Markus Kotte haben sich darum gekümmert. Im Inneren werden die Besucher etwas von den drei Etagen hören, vom Steinboden, dem Sichtboden und dem Mehlboden. Das Mühlenhaus selbst ist knapp neun Meter hoch.
Die Mühlensteine haben 1,68 Meter im Durchschnitt. Innerhalb von 24 Stunden konnten bis zu zwei Tonnen Getreide verarbeitet werden. Erbaut wurde die Mühle übrigens im Jahre 1833. Im kleinen Mühlenhöfchen gleich nebenan können die Gäste verweilen oder auch picknicken. Wenn sie das möchten und sich dafür etwas mitbringen.
Führungen sind aber nicht allein zum Deutschen Mühlentag und am Tag des offenen Denkmals möglich, lässt Tobias Lindner wissen. Auch für andere Tage könnten sich Leute anmelden, um sich von ihm etwas über das Müllerhandwerk und die Technik, die dafür zur Verfügung steht, erzählen zu lassen.
Das Angebot richtet sich auch Schulklassen und Gruppen aus Kindertagesstätten. Doch jetzt freut sich Tobias Lindner erst mal auf den Sonntag. Wie viele werden kommen. „Das ist auch immer vom Wetter abhängig.“ Kurzum: Er ist gespannt.
(mz)