Beinahe-Katastrophe auf der Elbe Beinahe-Katastrophe auf der Elbe: Ex-Betreiber der Fähre sieht Schuld bei Schubschiff

Torgau - Der einstige Betreiber der Fähre Belgern sieht die Ursache des Zusammenstoßes des Wasserfahrzeuges mit einem tschechischen Schubschiff am vergangenen Sonntag darin, dass „der tschechische Schubverband mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere Fehler gemacht“ habe.
Das geht aus einem Bericht der Lausitzer Rundschau im Nachbarkreis Elbe-Elster hervor. Der Ex-Betreiber der Fähre unterstütze dem Blatt zufolge den aktuellen Pächter, der seit anderthalb Jahren Chef auf der Fähre ist, immer noch als Aushilfe. Das Fahrzeug selbst gehört - wie auch die Fähren am Elbeabschnitt in der Jessener Region - der Stadt.
Sich nicht ordentlich gemeldet und kein Schallsignal gegeben habe das Schubschiff nach der Schilderung des Ex-Betreibers. Außerdem sei es zum Zeitpunkt der Kollision zu schnell gewesen. Die Zeitung verweist jedoch auch darauf, dass es von offizieller Stelle weder eine Bestätigung noch ein Dementi dieser Schilderung gebe.
Seit dem Schiffsunfall sei die Fähre außer Betrieb. Man befürchte, dass sich durch den Zusammenprall die Schiffskonstruktion verzogen habe, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Roland Siering. Er ist der Leiter der Torgauer Außenstelle des Schifffahrtsamtes Dresden. Zu jenem Zeitpunkt stand die Bewertung durch die Schiffsuntersuchungskommission noch aus.
Noch am Sonntag, also unmittelbar nach dem Vorkommnis, habe die Wasserschutzpolizei Riesa die Ermittlungen aufgenommen. Es seien umgehend sowohl die Besatzung des tschechischen Verbandes als auch der Fährmann befragt worden. Der Schubverband konnte dann weiterfahren.
Dem Bericht zufolge sei die Fähre durch den aus Richtung Torgau talwärts fahrenden Schubverband im vorderen Bereich seitlich „getroffen“ worden. Es hätten sich neben dem Fährmann zwei Pkw und deren Insassen auf der Fähre befunden. Die habe sich auf der Überfahrt ans Belgerner Ufer befunden. Beschädigt worden seien die seitliche Schürze an der Auf- und Abfahrtrampe, die Pollerbank und die Hydraulikpumpe. (mz)