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Auszeichnungen in Bad Schmiedeberg Auszeichnungen in Bad Schmiedeberg: Zum Wohle der Stadt

Von Marcel Duclaud 17.11.2017, 18:57
Über seine Ehrung freut sich der scheidende Pfarrer Christoph Krause (re.) sichtlich. Bürgermeister Martin Röthel  überreicht sie ihm.
Über seine Ehrung freut sich der scheidende Pfarrer Christoph Krause (re.) sichtlich. Bürgermeister Martin Röthel  überreicht sie ihm. Sascha Graf

Bad Schmiedeberg - Bad Schmiedeberg tanzt aus der Reihe, ein bisschen. Die Stadt verlegt den Neujahrsempfang ins alte Jahr. „Unser Arbeitstitel hieß Jahresabschlussempfang, im neuen Jahr gibt es so viel Konkurrenz“, begründet Bürgermeister Martin Röthel (SPD) das unkonventionelle Vorgehen.

Am Freitagabend fand im Kurhaus-Saal der erste Jahresabschlussempfang statt - eingeladen waren neben anderen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Vereinen.

Den Schwerpunkt bilden in Bad Schmiedeberg nicht wie üblich Rück- und Ausblicke, sondern die „Ehrung des Ehrenamtes“. So heißt denn auch das Motto des festlichen Empfangs. Ohne das Ehrenamt, so Röthel, wäre die Stadt nicht, was sie ist: „Es bringt Leben, die Einheitsgemeinde wäre trist ohne ehrenamtliches Engagement. Wir sind sehr dankbar dafür.“

Folgende Personen und Vereine sind am Freitag bei der festlichen Ehrung des Ehrenamtes im Bad Schmiedeberger Kurhaus ausgezeichnet worden:

Christoph Krause, Remo Palm, Maria-Theresia Baum, Detlef Linsner, Horst Bernott (alle Bad Schmiedeberg);

Frank und Hansi Emmrich (Moschwig);

Lothar und Marianne Schütze, Kai Wandersee, Karl-Heinz Kotzur (alle Pretzsch);

Sandra Dalg, Waltraud Fritsch, Herma Klapproth (alle Trebitz);

Jürgen Kristin, Rosemarie Schmidt (Söllichau);

Jana Hildebrandt (Meuro);

Madelaine und Andre Röber (Ogkeln);

Ingrid Thiele (Sackwitz);

Kerstin Pötzsch (Korgau);

Sven Fehse-Winkler (Schnellin) und „Die Elbmooren“ aus Pretzsch.

Die Vorschläge, wer geehrt werden sollte, kommen vom Ortschaftsrat. Für kulturelle Umrahmung am Freitag sorgten Grund- und Sekundarschule.

Und Bad Schmiedeberg könne bei rund 70 Vereinen mit großer Vielfalt aufwarten. Geehrt wurden am Freitag etliche jener, die bekannt sind für ihre Bereitschaft, sich einzusetzen für die Gemeinschaft: 22 Personen und ein Verein.

Zwar sind alle gleichrangig, ein bisschen hervorgehoben wurde dennoch ein Mann, der die Stadt in Kürze verlassen wird: Christoph Krause, der weithin bekannte Pfarrer von Bad Schmiedeberg. „Er hat“, betont der Bürgermeister, „das kulturelle Leben stark geprägt. Und ist kreativ in allem, was er tut.“

Röthel erwähnt etwa die Treppenstufenaktion, um den Turm der Kirche sanieren zu können, aber auch den Einsatz des Pfarrers für Ökumene, für die Kooperation von katholischer und evangelischer Gemeinde. Wie alle Geehrten erhielt Krause eine Medaille, auf der etwa „Zum Wohle der Stadt“ zu lesen ist, zudem eine Urkunde und Blumen.

Diese konnte zum Beispiel auch Detlef Linsner entgegen nehmen, bekannt als Schulleiter der Gymnasien Pretzsch (bis zur Schließung) und Jessen, Linsner ist pensioniert und jetzt Vorsitzender des Wohltätigkeitsvereins, der sich schon mehrfach verdient gemacht hat um die Stadt. Zurzeit wird auf Betreiben des Vereins eine historische Distanzsäule in der Torgauer Straße saniert.

Weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist das Ehepaar Hansi und Frank Emmrich - für den Gnadenhof, in dem Tiere Aufnahme finden, die nicht selten andernorts gequält oder vernachlässigt worden sind.

Viele traten am Freitag auf die große Bühne, etwa Marianne und Lothar Schütze aus Pretzsch, die einstigen Bäcker, in so ziemlich allen Vereinen der Stadt aktiv und Helfer, wenn Veranstaltungen organisiert werden. Zu den Ausgezeichneten zählen überdies Madelaine und Andre Röber aus Ogkeln, sie entwickeln seit einigen Jahren die fantasievollen Ideen für die Strohfiguren, die auf das Dorffest hinweisen und für Aufmerksamkeit sorgen.

Oder der Pretzscher Karl-Heinz Kotzur, erfolgreicher Leichtathlet und äußerst aktiv in der Kinder- und Jugendarbeit. Oder Jürgen Kristin aus Söllichau, der sich für die Heimatstube engagiert, für Sonderausstellungen (in diesem Jahr zur Reformation) und Vorträge.

Oder Sandra Dalg aus Trebitz, die Schulsozialarbeiterin, die sich nebenher noch um die Bibliothek kümmert. Der Verein, dem diesmal die Ehrung zuteil wurde, ist bereits 70 Jahre lang aktiv. Es handelt sich natürlich um die Elbmooren, die bekannten Karnevalisten aus Pretzsch. Röthel: „Sie prägen die Stadt, unterstützen auch andere Veranstaltungen und präsentieren hervorragende Programme. Sie haben sich die Auszeichnung verdient.“

Und weil man gerade so schön dabei war, erhielten neben den Ehrenamtspreisträgern im Kurhaus auch noch Wahlhelfer eine Ehrennadel des Bundesinnenministers, die mindestens fünf Mal geholfen haben, Bundes- oder Europawahlen gut über die Bühne zu bringen. (mz)