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Adventsmarkt in Wörlitz Adventsmarkt in Wörlitz: Hexe kommt zum Kater

Von Ilka Hillger 15.11.2017, 10:44
Ob das wohl gut geht, wenn der gestiefelte Kater der Hexe aus der Hand frisst? Aber es ist ja ein Märchen...
Ob das wohl gut geht, wenn der gestiefelte Kater der Hexe aus der Hand frisst? Aber es ist ja ein Märchen... Thomas Klitzsch

Wörlitz - „Wetter wie heute, nur ein bisschen Schnee.“ Das ist am Dienstag der allgemeine Wunsch mit Blick auf das erste Dezemberwochenende in Wörlitz. Die Sonne strahlt und der Himmel ist blau, als sich die Hexe und der Gestiefelte Kater fürs Fotomotiv am Teich hinterm Ringhotel „Zum Stein“ einfinden. Traditionell wird von den Veranstaltern der Erste Advent und damit das Programm vom 1. bis 3. Dezember vorgestellt.

In mehr als 20 Jahren, in denen es diesen Weihnachtsmarkt in der Parkstadt nun schon gibt, hat man freilich schon jedes Wetter gehabt und „es hat immer funktioniert“, wie Bürgermeister Uwe Zimmermann (Linke) findet. Dem Stadtoberhaupt von Oranienbaum-Wörlitz sitzt bereits sein Nachfolger Maik Strömer (CDU) zur Seite.

Den Mitveranstaltern von Gewerbeverein und Kulturstiftung Dessau-Wörlitz ist das ein gutes Zeichen dafür, dass dieser Markt auch künftig von städtischer Seite gewollt und unterstützt wird. Alles andere wäre freilich auch ein Unding, denn „unser Markt ist einer der bekanntesten in Sachsen-Anhalt“, erklärt Nadine Göring, die Chefin der Wörlitz-Information. „Wer es in diesen drei Tagen nicht schafft zu kommen, der muss wieder ein Jahr warten.“

Der Adventsmarkt in Wörlitz ist am 1. Dezember von 15 bis 19 Uhr und am 2. Und 3. Dezember jeweils von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die Innenstadt (Marktplatz, Kirchgasse, Förstergasse, teilweise Erdmannsdorffstraße) ist für den Durchgangsverkehr gesperrt. Autofahrer sollten den ausgeschilderten Großparkplatz an der Rousseau-Insel nutzen. Am ersten Adventswochenende verkehrt die Dessau-Wörlitzer-Eisenbahn an allen drei Tagen. Abfahrt in Dessau ist ab 9.15 Uhr alle zwei Stunden bis 17.15 Uhr, zurück ab Wörlitz geht es ab 10.05 Uhr alle zwei Stunden bis 18.05 Uhr. Weil die Bahnhofstraße wegen Bauarbeiten nur eingeschränkt nutzbar ist, wird den Bahnreisenden empfohlen: Vom Wörlitzer Bahnhof gelangen die Besucher linkerhand über den Mühlweg und die Lambsheimer Straße / Georg-Forster-Straße zum Marktgelände. Für Fragen und Informationen vor Ort stehen die Mitarbeiter in der Wörlitz-Information (Förstergasse 26) zur Verfügung.

Programm unter www.woerlitz-information.de

Das wollen indes tausende Gäste nicht, und so dürfte es auch in diesem Jahr in Wörlitz wieder recht voll werden. Den stetig steigenden Besucherzahlen hat man im vergangenen Jahr mit einem neuen Sicherheitskonzept Rechnung getragen und dabei unter anderem die Aufstellung der Marktstände geändert. „Das hat trotz großer Einschränkung für die Wörlitzer gut funktioniert“, resümiert Göring und schickt schon mal den Dank an die Anwohner für deren Verständnis voraus.

Einseitig von der Grundschule bis zum Markt werden erneut die Buden und Stände aufgebaut und dann zieht sich das Angebot der Händler bis zum Rathaus. „Wir erwarten rund 50 Händler und es gibt auch neue Angebote“, kündigt die Tourismuschefin an.

Bewährt und deshalb kaum verändert ist das kulturelle Programm an allen drei Tagen. Da wären zunächst Hexe und Kater vom Fotomotiv, die der Hinweis auf das Märchenland an der Luisenschule sind. Die Theaterenthusiasten rund um Christiane Walch und Organisator René Raven beschäftigen sich schon seit dem Sommer mit ihrer Aufführung, deren Premiere am 1. Dezember um 17.30 Uhr ist.

Vorstellungen folgen Samstag und Sonntag von 12 bis 18 Uhr im Stundentakt im Garten der Luisenschule (Vorverkauf in Oranienbaum, Friedrich-Graf-Str. 18, Getränkeservice Raven).

Hexe Dorle komme als begabte Geschäftsfrau und Bäckerin ins Märchen, in das sie eigentlich nicht hineingehört. „Sie hilft dem Kater, die Rebhühner zu backen, die er dem König versprochen hat“, sagt Raven und will noch nicht mehr verraten. Aber eines weiß er genau: „Ich bin ergriffen, von der Initiative der privaten Helfer und Firmen für unser Projekt.“

Mindestens so besonders ist auch die Treue auswärtiger Mitwirkender am Ersten Advent in Wörlitz. Drei Mal treten die Birgländer Stub’nmusiker auf, sechs Mal steigen an beiden Tagen die Turmbläser von der Rhön auf den Kirchturm und spielen. Wer parallel dazu den Aufstieg zum Belvedere des Schlosses unternimmt, kann von dort oben den Blechbläsern luftig nah sein.

Mit Fürst Franz geht es kurz vor der Mittagstunde an beiden Tagen auf eine Adventswanderung und schließlich rückt nach Barockmusik im Schloss oder auch Kamingrillen im Küchengebäude das Ende des Marktes auf der Schlosswiese näher: Am Adventssonntag entzünden die Winterfee und die Lichtelfen das erste Lichtlein um 16.30 Uhr. (mz)