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Was war da los? Was war da los?: US-Flieger schraffiert erst den Himmel - und verschwindet dann

Von Karl-Heinz Klarner 03.04.2019, 13:31
So zeichnete der Online-Dienst die Route nach.
So zeichnete der Online-Dienst die Route nach. Screenshot/Voigt

Sangerhausen - Eine zweimotorige Propellermaschine hat Anfang dieser Woche im Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Saalekreis für Aufmerksamkeit gesorgt und die Neugier bei Beobachtern geweckt. Das Flugzeug war in Magdeburg gestartet und hatte die Region zwischen Querfurt und dem Kyffhäuser in mehreren engmaschigen Schleifen überflogen.

Internetportal „flightradar24“ informiert über Flüge

Stefan Voigt aus Querfurt hatte das Flugzeug bei seinen außergewöhnlichen Manövern am Himmel beobachtet und sich beim Internetportal „flightradar24“ informiert. Bei dem Online-Dienst kann man Flüge mit Ausnahmen in Echtzeit verfolgen und erhält darüber hinaus weitere Informationen über Start- und Zielort und das Flugzeug selbst. „Ich interessiere mich dafür, was so über uns hinwegfliegt. Das war schon sehr ungewöhnlich“, sagt Voigt angesichts des Kurses der Maschine. Nach rund eineinhalb Stunden war das Flugzeug komplett verschwunden und nicht mehr auffindbar, berichtet Voigt.

Was für den Normalbürger ungewöhnlich erscheint, stuft die Deutsche Flugsicherung (DFS) im hessischen Langen als ganz normalen Vorgang ein. Demnach habe die Maschine am Montag einen sogenannten „Digitalen Bildflug“ durchgeführt. Wie Sandra Thiele von der DFS sagte, seien solche Fotoflüge im Frühjahr nichts außergewöhnliches. Dabei werden die Gebiete streifenförmig abgeflogen. Eine an der Unterseite des Flugzeuges montierte Kamera liefert Fotos. Diese dienen als Grundlage zur Herstellung von Geländemodellen oder Landkarten. Zum Auftraggeber machte Thiele mit Verweis auf den Datenschutz keine detaillierten Angaben. Sie erklärte lediglich, dass es sich um ein deutsches Unternehmen handele. Unterdessen ist klar, dass der Flieger nicht in Deutschland beheimatet ist. Die Maschine mit dem Luftfahrtkennzeichen N449LC ist in den Vereinigten Staaten von Amerika registriert.

Störung bei dem schwedischen Unternehmen?

Doch auch das sei kein Anlass für Spekulationen, sagt Thiele. Denn dass deutsche Unternehmen ausländische Fluggesellschaften für ihre Dienste chartern, sei durchaus üblich und der Marktsituation geschuldet, kommentierte die Sprecherin der DFS die ungewöhnlich erscheinende Konstellation.

Aktueller Eigentümer der Propellermaschine ist übrigens eine Luftfahrtgesellschaft in Wilmington, einer 117.000 Einwohner zählenden Stadt im Bundesstaat North Carolina an der Ostküste der USA. Das Flugzeug vom Typ Aero Commander 690A verfügt über elf Sitze für Passagiere und Besatzungsmitglieder.

Warum die Maschine nach 90 Minuten abrupt über dem Südharz vom Bildschirm des Online-Dienstes flightradar24 verschwand, scheint auf eine Störung bei dem schwedischen Unternehmen zurückzugehen. Denn nach Angaben der Deutschen Flugsicherung ist die Maschine am Montag auch wieder sicher nahe der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg gelandet. Auch an den folgenden Tagen standen sogenannte Fotoflüge auf dem Programm. (mz)