Vor Treffen am Runden Tisch Warum Schulverein aus Siersleben von Gerbstedts Bürgermeister enttäuscht ist

Siersleben/Gerbstedt/MZ - Vor dem Treffen am Runden Tisch zur geplanten Siersleber Privatschule am Dienstag (19.10.2021) hat die neu gewählte Vorsitzende des Schulvereins, Juliane Neidel, Kritik an Gerbstedts Bürgermeister Ulf Döring (CDU) geübt. „Ich bin von der Stadt Gerbstedt und Herrn Döring enttäuscht“, sagte Neidel gegenüber der MZ.
Man habe mit dem neuen Vorstand das Ziel gehabt, in Gesprächen mit der Stadt Gerbstedt „ein anderes Vertrauensverhältnis“ zu finden. „Wir haben uns entschieden, die Presse rauszuhalten“, so Neidel. Von Vereinsseite habe man die Vertraulichkeit in den vergangenen Wochen gewahrt. Umso enttäuschter sei man gewesen, dass zuletzt ein Schreiben Dörings mit heftigen Vorwürfen gegen den Verein öffentlich wurde. „Das hat mich sehr geärgert“, sagte Neidel.
Am Dienstagabend kommen in Gerbstedt Vereinsvertreter, die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Sierslebens Ortsbürgermeister Modesti und Bürgermeister Döring zu einem Runden Tisch zusammen, um eine Lösung im Streit um die geplante Privatschule in Siersleben auszuloten. Vereinsvorsitzende Juliane Neidel erklärte, dass sich der raue Ton beruhigen müsse. Ziel sei, „sachlich, nüchtern und ohne Emotionen“ miteinander zu sprechen. „Wir möchten konkret wissen: Wie unterstützt uns die Einheitsgemeinde?“, so Neidel.
Nach dem Grundsatzbeschluss des Stadtrates aus dem März zugunsten des Vereins Freie Schule Siersleben benötige man für den neuen Antrag beim Landesschulamt zumindest den Entwurf eines Mietkaufvertrags für das Schulgebäude. Dies sei entscheidend für die Finanzierung des Vorhabens. „Ohne einen Entwurf wissen wir nicht, was die Stadt monatlich für das Gebäude haben möchte.“ Man wolle hierzu nun die Verhandlungen führen, die im Grundsatzbeschluss angekündigt sind.