Rat der Goldenen Aue stimmt zu Warum die Horteinrichtungen von Berga, Kelbra und Tilleda zusammengelegt werden

Brücken/Kelbra/MZ - Der Verbandsgemeinderat der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ hat eine Zusammenlegung der Horte der Kindertagesstätten in Berga, Kelbra und Tilleda am Standort Frankenhäuser Straße in Kelbra beschlossen. Damit soll die außerschulische Betreuungsqualität verbessert werden. Der Verbandsgemeinderat stimmte in der Sitzung am Donnerstagabend für einen entsprechenden Beschluss.
Zusammenlegung mehrer Einrichtungen
Die Grundschulkinder der Burg-Grundschule Kelbra, die eine Ganztagsbetreuung erhalten, werden derzeit nach dem Unterricht in die Kindereinrichtungen in Kelbra, Berga und Tilleda geleitet. Die äußeren Bedingungen in diesen Einrichtungen entsprächen jedoch nicht mehr den heutigen Vorschriften zum Brandschutz und der Barrierefreiheit, heißt es in der Beschlussvorlage. Die Hortbetreuung in der Thomas-Müntzer-Straße in Berga als Außenstelle der Kita Berga sei nur mit einer Ausnahmeregelung genehmigt worden und sei organisatorisch sehr aufwendig zu führen. Außerdem bestehe ein hoher Investitionsbedarf an den baulichen Hüllen und den Außenanlagen. Daher sollen die Horte der Kindereinrichtungen Berga, Tilleda und Kelbra in einer Einrichtung zusammengeführt und diese gemäß den Vorschriften zum Brandschutz und der Barrierefreiheit ertüchtigt werden. So könnten neben der Verbesserung der Betreuungsqualität auch die Unterhaltungskosten nicht mehr benötigter Häuser und Flächen reduziert werden, heißt es in der Beschlussvorlage.
In der Kita „Kyffhäuserzwerge“ in Kelbra sind derzeit vier Aufenthaltsräume im Erdgeschoss mit je etwa 48 Quadratmetern leerstehend. Im Obergeschoss werde zurzeit der Hort für einen Teil der Grundschulkinder auf der gleichen Fläche betrieben. Insgesamt könnten an diesem Standort für einen gemeinsamen Hort Gebäudeflächen von etwa 600 Quadratmetern und etwa 1.300 Quadratmetern Freiflächen zur Verfügung gestellt werden, so dass hier alle angemeldeten Hortkinder der drei Einrichtungen gemeinsam betreut werden könnten, heißt es im Beschluss.
Kritik am Alleingang im Entscheidungsprozess
Der Bund hatte Anfang dieses Jahres ein „Förderprogramm zum beschleunigten Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder“ bei einer Förderung in Höhe von 70 Prozent gestartet. In Abstimmung mit dem Gebäudeeigentümer der Stadt Kelbra sei ein Förderantrag über rund 791.000 Euro gestellt und mittlerweile auch bewilligt worden. Die Eigenmittel wurden in den aktuellen Haushaltsplan der Stadt Kelbra eingearbeitet. Da die Verbandsgemeinde Träger des Hortes ist, wären die für diese Investition benötigten Eigenmittel nach deren Abschluss abzulösen. Das Investitionsvorhaben habe zudem mit der Ausschreibung bereits begonnen werden müssen, um das Vorhaben zum Jahresende gemäß den Förderbedingungen abschließen zu können, heißt es im Beschluss.
Die Eltern der Grundschulkinder seien in den Entscheidungsprozess nicht eingebunden gewesen, kritisierte Carola Kunde (Linke) in der Sitzung. Auch Bergas Bürgermeisterin Katrin Treppschuh bemängelte den Umgang mit den Eltern, der nicht auf Augenhöhe erfolgt sei. Eine Elternbeteiligung über die Zusammenführung der Horte werde im zweiten Halbjahr 2021 nachgeholt, heißt es dazu im Beschluss. Der Schülerverkehr aus dem Einzugsbereich werde zu gegebener Zeit an die neue Situation angepasst.