Nach dem Lockdown Vicky Otto aus Großörner freut sich auf die ersten Kegel-Trainingseinheiten

Großörner - Vicky Otto freut sich. „Nächste Woche geht es endlich wieder los, dann stehe ich endlich wieder auf einer Bahn.“ In Schönebeck beginnt für die 25-Jährige aus Großörner der sportliche Alltag. Vicky Otto ist Keglerin, eine der erfolgreichsten und besten aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz noch dazu. In ihrem Heimatort Großörner, aber auch in Mansfeld, Aschersleben, Stedten, Gerbstedt und beim VfB Sangerhausen hat sie schon gespielt, im Nachwuchsbereich, aber auch in Frauen-Mannschaften ihre Leistung abgeliefert.
Kegeln liegt bei Vicky Otto in der Familie
Begonnen mit Kegeln hat Vicky Otto im Jahr 2008. „Mir ist ja gar nichts anders übrig geblieben“, lacht sie. Und sagt: „Meine Mutti, meine Oma, mein Opa, meine Tante, alle in der Familie haben gekegelt. Da war ich als kleines Kind schon oft mit auf der Bahn.“ Mindestens so erfolgreich wie ihre Oma zu werden, die eine Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft holte, wollte sie werden. Und wurde sie schließlich auch. Zweimal schon stand die junge Keglerin aus Großörner bei Deutschen Meisterschaften auf dem Podest, zweimal sprang Bronze heraus. 2017 klappte es in Lorsch (Hessen) im Sprint. Gespielt werden in dieser spezifischen Disziplin jeweils zehn Würfe in die Vollen und zehn Abräumer. Und das im direkten Duell mit einer Kontrahentin.
Ein Jahr später bei den Deutschen Meisterschaften der Altersklasse u23 in Mutterstadt und Oggersheim (Rheinland-Pfalz) steuerte Vicky Otto sogar auf Meisterkurs. Bis zur letzten Kugel lag sie in Führung, ehe ihr ein Fehlwurf den Triumph kostete. Das ist vergessen, längst abgehakt. Was ihr bleibt, sind die beiden Meisterschaftsmedaillen und zahlreiche weitere Medaillen, die sie im Kreis und Land Sachsen-Anhalt schon eingespielt hat. Bei 613 Holz steht die persönliche Bestleistung, die Vicky Otto in einem Zweitliga-Punktspiel in Elsterwerda gespielt hat. Auf heimischer Bahn, also derzeit in Schönebeck, schaffte sie es auch schon über die magische 600-Punkte-Grenze. Hier sind es 611 Holz, die für sie bis dato zu Buche stehen.
Das alles natürlich in Vor-Corona-Zeiten. „Im Oktober letzten Jahres habe ich das letzte Mal gekegelt, dann war erst einmal Schluss. Seitdem warte ich darauf, dass es weitergeht“, sagt die 25-Jährige. Und lässt einen Satz folgen, der zunächst aufhorchen lässt. „Für mich kam die Corona-Pause aber nicht einmal ungelegen. So hatte ich wenigstens genügend Zeit, um mich um meinen kleinen Sohn Nils zu kümmern und mit meinem Freund Robert an unserem Haus zu bauen.“
„Kegeln verlernt man nicht“
Kaum hat sie diesen Satz gesagt, legt Vicky Otto ganz schnell nach: „Aber natürlich vermisse ich das Kegeln ganz dolle, das steckt mir einfach im Blut, das ist einfach die schönste Sportart für mich.“ Eines ist natürlich aber auch klar, die Erfolge sind der Keglerin aus Großörner nicht in den Schoß gefallen. Jede Menge Training gehört dazu. „Bei Andrea Predatsch in Sangerhausen habe ich eine Menge gelernt“, erzählt sie. Warum sie dann aber nun in Schönebeck und eben nicht in Sangerhausen kegelt? „Ach, das hat alles dann zum Schluss irgendwie nicht mehr so gut gepasst. Jetzt bin ich in Schönebeck und glücklich darüber.“
Klar, dass Vicky Otto nun alles daransetzen möchte, an frühere Erfolge so gut es geht anzuknüpfen. Auch wenn sie die Kegelbahn zuletzt kaum einmal betreten hat. „Ich will noch einmal voll angreifen und unbedingt wieder bei der Deutschen Meisterschaft an den Start gehen. Auch wenn es dann bei den Frauen garantiert nicht leichter wird. Aber da bin ich trotzdem optimistisch, dass es klappt.“
Aber wie mache sich die lange Pause bemerkbar? Klappt es, sich einfach auf die Bahn zu stellen und in alter Leistungsstärke loszulegen? „Kegeln verlernt man nicht“, sagt Vicky Otto und ist optimistisch, bald wieder ihr altes Leistungslevel zu erreichen. Und lacht: „Auch wenn ich in der Zeit ohne Kegeln viel gelaufen bin, ich kriege bestimmt einen mächtigen Muskelkater.“
Wie groß der „am Ende dann Kater“ sein wird, stellt sich in der nächsten sicherlich Woche heraus. Dann nämlich, wenn für Vicky Otto aus Großörner und viele der Keglerinnen und Kegler der sportliche Alltag wieder ein Stückchen nährer rückt. Die Vorfreude darauf steigt bei der 25-Jährigen jedenfalls von Tag zu Tag. (mz)