Umbau-Pläne in Blankenheim Umbau-Pläne der Schule in Blankenheim: Kita bleibt, Alleinerziehende und Familien können einziehen

Blankenheim - Das Interesse ist groß: Rund 60 Interessierte aus Blankenheim haben sich am Dienstagabend über die Umbau-Pläne der Schule informiert. Der Sangerhäuser Geschäftsmann Harald Oster will den Plattenbau bis 2021 umgestalten, die Kindertagesstätte erhalten und 17 Wohnungen schaffen. Er hatte mit Stephanie Engl-Schlinkert, Geschäftsführerin von Kinderland 2000, und Bürgermeister André Strobach (FDP) zur Veranstaltung eingeladen.
Ende des vorigen Jahres hatte Oster das größtenteils leerstehende Gebäude von der Gemeinde Blankenheim gekauft. Die Kindertagesstätte soll weiter darin untergebracht bleiben, außerdem bezahlbarer Wohnraum für Alleinerziehende oder Familien entstehen. „Wer hier einzieht, den darf Kindergeschrei nicht stören“, sagt Oster. Er sei überzeugt, dass Kinder- und Familienfreundlichkeit den Ort attraktiver machen und vielleicht Zuzug generieren würden.
Plattenbauschule in Blankenheim: Gebäude soll energetisch saniert und mit einem neuen Anstrich aufgewertet werden
Inzwischen haben Osters Ideen schon Gestalt angenommen, wie er anhand der Entwürfe des Architekten Andreas Köhler zeigte - auch wenn das alles „noch nicht in Stein gemeißelt“ sei und „erst mal genehmigungsfähig gemacht werden“ müsse, wie Oster betont. Das gehe nicht von heute auf morgen.
An der grundsätzlichen Kubatur der Schule soll sich nichts ändern, das Gebäude aber energetisch saniert und mit einem neuen Anstrich aufgewertet werden. Wegen der strengen Brandschutzanforderungen würde der Bereich der Kindertagesstätte künftig im Souterrain und Erdgeschoss untergebracht und baulich komplett vom Wohnbereich getrennt. Das Treppenhaus würde nach außen verlagert, die Erde ringsherum entfernt und eine großzügige Terrasse angelegt, außerdem sind Rampen geplant. Im gegenüberliegenden Teil des Gebäudes sind zwei behindertengerechte Wohnungen vorgesehen. In den oberen Etagen könnten 15 Wohnungen von etwa 40 bis 80 Quadratmetern entstehen - alle mit einem dreieckigen Balkon.
Die Blankenheimer haben viele Fragen, und das aus ganz verschiedenen Gründen: Wann geht’s los? Wie lang dauert der Umbau, was wird in dieser Zeit mit den Kindern? Ändern sich die Gebühren für Kita-Plätze? Wie groß wird der Festplatz sein, der sich auf dem Areal befindet und nun verlagert würde? Müssen die Blankenheimer während der Bauphase über Schuttberge zum Festplatz steigen? Könne Oster garantieren, dass keine Ausländer untergebracht würden? Sei eine derartige Investition sinnvoll, weil es doch in Blankenheim kaum Babys gebe? Wie teuer wäre die Miete? Gebe es auf den Balkons genug Platz für einen Tisch und zwei Stühle? Nicht alle konnten zum jetzigen Zeitpunkt beantwortet werden. Jessica Ziegler drängt: „Kümmern Sie sich drum, dass die Pläne fertig werden, machen Sie Nägel mit Köpfen und fangen Sie sofort an!“
Investor rechnet mit sechs bis neun Monaten Bauzeit
So schnell könne er nicht beginnen, sagt Oster. Er rechne mit sechs bis neun Monaten Bauzeit, also müsse im Vorfeld alles gut organisiert sein. Ziel sei, dass die Gebühren für die Kita-Plätze gleich bleiben und die Miete für die Wohnungen unter sechs Euro je Quadratmeter liegt. Den konkreten Preis könne er noch nicht nennen.
Engl-Schlinkert beruhigt die Eltern. Auch in anderen der insgesamt 28 Einrichtungen von Kinderland 2000 sei gebaut worden, ohne die Kinder anderweitig unterzubringen, das lasse sich organisieren. Durch den Umbau werde die Kita gewinnen, die Kapazität bleibe bei knapp unter 50 Plätzen. (mz)