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Spielerisch Demokratie lernen U-18 Bundestagswahl in MSH: Wie werden die Kinder und Jugendlichen wählen?

Im Rahmen der U-18 Bundestagswahl können Kinder und Jugendliche ab Montag ihr Kreuz setzen. Wo die Wahllokale sind und was hinter dem Projekt steckt.

Von Babett Gumbrecht 12.09.2021, 10:30
Alexander, Matthias und Mia Sophie bei er U18-Landtagswahl.
Alexander, Matthias und Mia Sophie bei er U18-Landtagswahl. (Foto: Maik Schumann)

Eisleben/Hettstedt/Sangerhausen/MZ - Bald steht für die Großen die Wahl eines neuen Bundestages an. Aber auch die Jugend hat bereits eine Stimme. Die Kleinen dürfen bereits in der Woche vom 13. bis 17. September im Rahmen der U18-Bundestagswahl ihr Kreuz setzen. Natürlich nur theoretisch in einer Wahlsimulation. Aber: „Mit der Aktionswoche sollen Kinder und Jugendliche schon mal spielerisch mit den Themen Demokratie und Wahlen in Kontakt kommen“, sagt Sebastian Mai, Koordinator beim Kreis- Kinder- und Jugendring (KKJR) in Mansfeld-Südharz.

Bei den Bundestagswahlen, die am 26. September stattfinden, würden die Stimmen zwar nicht reinzählen, aber die Kinder könnten so schon mal Kontakt zu politischen Themen aufbauen, so Mai. Die Juniorwahl ist ein Projekt des Kinder- und Jugendrings Sachsen-Anhalt anlässlich der Bundestagswahl 2021. Im Land werden zahlreiche Wahllokale öffnen. Im Landkreis sind es acht. Auf dem Wahlzettel werden dabei dieselben Parteien wie bei der Bundestagswahl Ende September stehen. Beigelegt ist eine vereinfachte Version des jeweiligen Parteienprogramms.

Wo sind die Wahllokale?

„Wir werden an drei Schulen Workshops durchführen, an deren Ende die Schüler ihre Stimme abgeben können“, sagt Sebastian Mai. Dazu zählen die Thomas-Müntzer-Schule in Sangerhausen, die Sekundarschule Roßla und die Sekundarschule Am Salzigen See in Röblingen. Die Workshops seien im Vorfeld in Absprache mit Lehrkräften und Schulsozialarbeitern erarbeitet worden, so Mai. Dabei haben sich die teilnehmenden Schüler inhaltlich mit den Themen Wahlen und Demokratie beschäftigt. Außerdem beteiligt seien einige Jugendclubs als offene Wahllokale. Dazu zählen das Jugendbegegnungszentrum Zeche in Helfta, die Jugendclubs in Polleben, Volkstedt und Hedersleben sowie das Sangerhäuser Jugendzentrum Buratino.

Wie bei den Großen gelten auch bei der Juniorwahl die gleichen Grundsätze: Sie soll allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim stattfinden. Bis 18 Uhr sind die Wahllokale ab Montag geöffnet. Die Kinder können dann einen Stimmzettel ausfüllen und in die Wahlurne schmeißen. „Und in den Workshops haben Schüler die Möglichkeit, sich spielerisch mit den Wahlprogrammen der zur Bundestagswahl antretenden Parteien auseinanderzusetzen, vor allem aber auch mit Vorurteilen gegenüber Wahlen und Parteien zu brechen“, so Mai.

Auswertung der Stimmen

In der Woche nach der U18-Wahl würden dann die Ergebnisse aus allen teilnehmenden Schulen in Mansfeld-Südharz und den Jugendclubs an den bundesweiten Kreis- Kinder- und Jugendring weiter gegeben werden. Dieser sammle alle Ergebnisse und veröffentlicht diese. „So können die Jugendlichen ihr Wahlergebnis mit dem an anderen Wahlorten vergleichen und auswerten“, so Mai.

Bei der U18-Landtagswahl im Mai erreichte zum Beispiel die AfD 29 Prozent. Aber auch viele kleinere Parteien, unter anderem die Tierschutzpartei, erhielten viele Stimmen. Besonders die Wahlbeteiligung fiel damals im Landkreis hoch aus. Sebastian Mai: „Nachdem bei der U18-Landtagswahl im Frühjahr 370 Jugendliche ihre Stimme abgegeben haben, rechnen wir jetzt mit einer ähnlich hohen Beteiligung“. Damals hatte der Wahlkreis 74 somit ein Sechstel aller in Sachsen-Anhalt abgegebenen Stimmen ausgemacht und das trotz erschwerten Bedingungen aufgrund der Pandemie.

„Jetzt haben wir anders als damals die Möglichkeit, in Schulen mit den Schülern zu arbeiten“, so der Jugendkoordinator weiter. Denn die Vor- und Nachbesprechung sei eigentlich das Wichtigste an der Wahlsimulation.