Thyratal-Grundschule Thyratal-Grundschule: Situation in Rottleberode entschärft

Rottleberode - Die Lage an der Rottleberöder Thyratal-Grundschule hat sich nach der prekären Situation in der vergangenen Woche etwas entspannt: Eine der erkrankten Lehrerinnen und auch die Ethiklehrerin, die stundenweise an der Schule unterrichtet, sind mittlerweile wieder im Dienst. Dennoch fehlen nach wie vor zwei Lehrkräfte. Für eine Lehrerin, die kürzlich in den Ruhestand verabschiedet worden ist, kommt erst im Sommer Ersatz. Eine zweite Lehrerin ist seit fast einem Jahr erkrankt und wird, wie es heißt, vorläufig auch nicht wieder ihren Dienst antreten können.
In der vorigen Woche mussten zeitweise zwei Lehrerinnen den Unterricht für rund 90 Schüler absichern. Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) hatte deshalb das Landesschulamt aufgefordert, so schnell wie möglich zumindest eine Lehrkraft unbefristet einzustellen. Das sei aber abgelehnt worden, sagte er auf Anfrage der MZ: „Es ist mir gesagt worden, dass es nur befristete Einstellungen geben wird. Außerdem heißt es, dass dafür das Geld vom Land noch nicht freigegeben worden ist.“ Der Pflichtunterricht werde an der Rottleberöder Schule abgesichert, habe man ihm erklärt. „Ich muss das erst mal so hinnehmen.“ Dennoch hält Rettig an seiner Kritik fest. Er fordert, einen Vertretungspool zu schaffen. Der müsse im Notfall auch für ländliche Gebiete wie die Gemeinde Südharz verfügbar sein. Sonst leide letztlich das Vertrauen in die Bildungspolitik des Landes und auch in die Schulen selbst, die nun mal eine solch extreme Situation wie soeben in Rottleberode nicht aus eigener Kraft meistern könnten.
Das Landesschulamt hatte eingeräumt, dass die Unterrichtsversorgung an den Grundschulen in Mansfeld-Südharz unter dem Landesdurchschnitt liegt. Die regionale Verteilung sei „sehr unterschiedlich“. Aufgrund der Wegezeiten lasse sich nicht in jedem Fall ein Ausgleich schaffen. (mz)