Neustart im Bad Thyragrotte Stolberg: Kerstin Liebersbach übernimmt das Restaurant

Stolberg - „Als mein Sohn klein war“, erzählt Kerstin Liebersbach aus Nordhausen, „sind wir gern nach Stolberg zum Baden gefahren.“ Inzwischen ist der Sohn erwachsen und sie selbst arbeitet neuerdings in Stolberg. Die 49-Jährige hat das Restaurant im Freizeitbad gepachtet.
Jedoch ist der Start in die Selbstständigkeit ganz anders verlaufen, als sie sich das noch vor ein paar Monaten hätte träumen lassen. „Am 16. März war die Unterzeichnung vom Pachtvertrag“, erzählt Claudia Hacker, die in der Gemeindeverwaltung Südharz für den Bereich Tourismus zuständig ist. „Und am nächsten Tag mussten wir das Bad wegen der Corona-Krise schließen.“
Thyragrotte Stolberg könnte am 28. Mai wieder öffnen
An der vertrackten Situation hat sich bisher nicht viel geändert. Freilich, der Bade- und Saunabereich samt aller Technik ist mittlerweile gewartet und einiges saniert oder repariert worden. Doch das Bad ist noch zu.
Ab dem 28. Mai, das wurde am Dienstag bekannt, sollen Schwimmbäder in Sachsen-Anhalt wieder öffnen dürfen. Die Gaststätte im Bad könnte, so plant es Liebersbach momentan, am Freitag nach Pfingsten öffnen - wobei natürlich einige Regeln zu beachten sind. Bis dahin darf immerhin schon der Grill vorm Bad brennen: an den Wochenenden, feiertags und auch an diesem Freitag, einem Brückentag.
Probebetrieb am Grill
„Wir hatten den Grill schon am vorigen Wochenende in Betrieb“, erzählt Liebersbach, die nach ihrer Ausbildung als Werkzeugmacherin noch eine Umschulung zur Köchin absolviert hat und sich gern die eine oder andere Idee aus Koch-Shows im Fernsehen abschaut. „Es waren viele Neugierige da, sicher um die 80 Kunden.“ Unter anderem seien mehrere Gäste aus der Nachbarschaft gekommen, auch Kinder und Angehörige von Bewohnern aus dem Pflegeheim nebenan.
Wenn später die Gaststätte richtig in Betrieb sein wird, gibt es natürlich ein umfangreicheres Angebot als jetzt. Zum Beispiel Gulasch und hausgemachte Klöße, was die Nordhäuserin besonders gern zubereitet, aber auch Schnitzel mit diversen Beilagen, Currywurst und Würzfleisch, Hühnchen- oder Fischgerichte, Salate… „Gute deutsche Küche halt“, schmunzelt die 49-Jährige. Und natürlich dürften die obligatorischen Fischstäbchen, Wurstgulasch, Bratklößchen und Kartoffelsalat, Nudeln mit Tomatensoße oder Eierkuchen nicht fehlen. „Und Wackelpudding!“
Mitarbeiter für das Restaurant gesucht
Liebersbach freut sich darauf, die Gäste im Restaurant zu bewirten. Erfahrungen aus der Gastronomie bringt sie mit; beispielsweise aus der Zeit ihrer Praktika im Stolberger Hof oder im Schindelbruch, aus dem Imbiss im Uthlebener Bad, der Caféteria in einem Nordhäuser Pflegeheim und sogar aus einem Kindergarten, in dem sie längere Zeit für die Jüngsten gekocht hat. Sobald wieder Trubel im Bad herrscht und viele Gäste kommen, würde sie gern Mitarbeiter einstellen, wobei ein bisschen Erfahrung in Küche und Service wünschenswert wären. Denn allein würde sie die Arbeit auf Dauer kaum bewältigen, sieben Tage in der Woche, täglich ab 11 bis mindestens 20 Uhr oder länger.
Zwei Interessenten gebe es sogar schon, freut sich die Nordhäuserin. Apropos. Da sie selbst gern wandern und schwimmen geht, liebäugelt sie sogar schon mit einem Umzug ins Fachwerkstädtchen. (mz)