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Langsam gehen Coach die Worte aus SV Kelbra reist als krasser Außenseiter nach Weißenfels

Von Ralf Kandel 19.11.2021, 09:21
Kelbra (rot) spielt am Sonnabend in Weißenfels.
Kelbra (rot) spielt am Sonnabend in Weißenfels. Foto: Ralf Kandel

Kelbra/MZ - Eigentlich ist Daniel Richter wortgewandt. Dem Trainer des Fußball-Verbandsligisten SV Kelbra gehen selten die Sprüche aus. Langsam aber weiß selbst er nicht mehr, was er seinen Spielern noch vor den Partien der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts mit auf dem Weg geben soll. All seine Worte, gute wie böse, haben bisher nichts genutzt. Der SV Kelbra ist nach 13 Partien noch immer sieglos, hat lediglich fünf Punkte nach Unentschieden auf seinem Konto. „Es wird natürlich nach jedem Spiel schwieriger, die passenden Worte zu finden“, sagt der Kelbraer Coach dann auch.

Am Sonnabend folgt nun Anlauf Nummer 14 auf den ersten Saisonsieg. Diesmal spielen die Kelbraer beim Weißenfelser SSC.

Und wieder einmal kriechen sie personell auf dem Zahnfleisch. So ist Trainer Daniel Richter nach seiner Roten Karte im Kreisderby beim VfB Sangerhausen noch immer gesperrt, kann sein Team also nicht aus nächster Nähe coachen. Und auch nicht als Torhüter bei der Kelbraer Mannschaft zwischen die Pfosten gehen.

Richter selbst, vom Sportgericht für drei Spiele aus dem Verkehr gezogen, gelobt Besserung. „Das war meine letzte Rote Karte als Trainer. Das habe ich mir fest vorgenommen. Ich will einfach versuchen, die Entscheidungen der Schiedsrichter nicht mehr so emotional zu sehen.“ Den Platz im Kelbraer Gehäuse wird beim Spiel in Weißenfels so Christoph Schwab einnehmen.

Wer vor ihm allerdings spielt, ist noch vollkommen ungewiss. „Wir werden wohl zwei, drei Spieler aus der zweiten Mannschaft mit nach Weißenfels nehmen müssen, um überhaupt eine Mannschaft voll zu bekommen“, sagt Daniel Richter.

Nicht zuletzt deshalb sind die Rollen im Spiel wieder einmal klar verteilt. Die Weißenfelser sind klarer Favorit. Schon im Hinspiel haben sie den SV Kelbra in dessen Sportpark „Rote Erde“ regelrecht demontiert. 6:1 setzte sich der Gast durch.

Auch dieses Ergebnis dürfte bei der Kabinen-Ansprache von Daniel Richter am Sonnabend eine Rolle spielen. Ob er die passenden Worte findet, um sein Team so zu beflügeln, dass der Überraschungscoup gelingt und die ersten Siegpunkte eingefahren werden, wird sich in den darauffolgenden 90 Minuten zeigen.

Schiedsrichter der Partie ist Jens Rosenbaum, der Anpfiff im Weißenfelser Stadtstadion ertönt 14 Uhr.