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Vorfreude auf die ersten Stücke Stolberg: Corona-Zwangspause im Anderswelt-Theater endet

Von Helga Koch 28.05.2020, 08:15
Stolberg: Ein Bild aus besseren Zeiten - Publikum im Anderswelt-Theater.
Stolberg: Ein Bild aus besseren Zeiten - Publikum im Anderswelt-Theater. Maik Schumann

Stolberg - Nach der „Komiker-Parade“ war schlagartig Schluss. Mitte März. Als das Corona-Virus das Leben im Land fast vollständig zum Erliegen brachte - auch im Stolberger Anderswelt-Theater. Dort hatten Christiane und Mario Jantosch erst kurz zuvor das Neunjährige ihrer festen Spielstätte begangen, in der sie mit einer Vielzahl von heiteren und ernsten Stücken, Musik- und Kabarettprogrammen oder märchenhaften Nachmittagen das Publikum begeisterten.

Corona-Zwangspause im Anderswelt-Theater vorbei

Nun ist die Zwangspause vorbei. Endlich! „Am Freitag geht es wieder los“, sagt Christiane Jantosch, die Vorfreude schwingt in ihren Worten mit. Los geht es mit dem beliebten Programm „Im Kessel: Buntes“ mit den Lach- und Sachgeschichten aus der DDR, der in den vergangenen Wochen mehrfach ausverkauft gewesen wäre - eigentlich. Am Sonnabend folgt der Ringelnatz-Abend, am Sonntag noch mal der (schon ausgebuchte) „Kessel“. Am Pfingstmontag steht der Erich-Kästner-Abend auf dem Spielplan: „Der Globus hat die Krätze“, und wie das passt…

Natürlich gelten nun auch im Theater neue Regeln. Die Tische, an denen die Themenmenüs serviert werden, stehen anderthalb Meter auseinander, maximal fünf Personen dürfen pro Tisch Platz nehmen. Im kleinen Theatersaal werden die Gäste „grüppchenweise“ platziert, es gibt nur noch 20 Plätze. Außerdem sei es nötig, einen Mund-Nasen-Schutz im Haus zu tragen; den könnten die Gäste aber auch kaufen.

„Im Theaterraum und am Tisch ist das nicht nötig.“ Da die Karten ohnehin online oder telefonisch zu reservieren sind, braucht sich das Publikum nicht gesondert in Listen einzutragen. „Die Namen und Kontaktdaten haben wir ja“, schmunzelt Christiane Jantosch.

Stolberg: Christiane Jantosch freut sich auf den Neustart

Beide freuen sich auf Freitagabend. „Wir sind froh. Enthusiastisch. Und hoffen, dass die Gäste uns treu bleiben.“ Es sei ein Glück gewesen, sagt das Künstlerehepaar, „dass wir die Hilfe vom Land in Anspruch nehmen durften.“ Denn sie hatten schlagartig keinerlei Einnahmen mehr und mussten dennoch verschiedenste Kosten bestreiten. Nun hofften sie, „dass es mit dem neuen Start gut weitergeht“.

Die Spielpause hat das Ehepaar genutzt, Bilder des Künstlers Hans-Georg Nutz im Saal und den Fluren aufzuhängen und ihren Vorbereitungsraum ein bisschen umzuräumen, im Gästebereich sei außer der Bestuhlung nichts zu ändern gewesen. „Außerdem haben wir uns dem Garten an unserem Wohnhaus gewidmet und mehr gemacht als sonst“, erzählt die Sängerin und Schauspielerin. „Ein bisschen als Therapie, aber nicht nur.“

„Wir haben uns an anderen, neuen Ideen versucht“

„Eigentlich wollten wir in der Zwischenzeit ein neues Stück proben“, erzählt Mario Jantosch. „Es heißt ’Das letzte Mal’.“ Aber der Regisseur , mit dem sie proben wollten, konnte nicht aus Berlin anreisen; das müssten sie nun erst neu terminieren. Das Stück sei eine französische Groteske über ein Ehepaar, verrät Christiane Jantosch, mit einem überraschenden Ende. Die Zeit hätten sie dennoch genutzt, um zu lesen und am Text zu arbeiten.

„Wir haben uns an anderen, neuen Ideen versucht“, sagt Mario Jantosch. „Es wird einen Liederabend im Cafégarten geben.“ Dabei steht er selbst auf der Bühne. „Die Leute hatten ja genug Stubenarrest, also wollen wir mit ihnen an die frische Luft gehen“, fügt er trocken hinzu. Premiere der „Songs an einem Sommerabend“ ist am 10. Juli.

Außerdem werde einiges nachgeholt, was Corona-bedingt ausfallen musste. Der New Yorker Singer-Songwriter Alex Lowry tritt am 31. Juli im Cafégarten auf, und Vicki Vomit gastiert am 23. Oktober mit „Abschied ist ein schweres Schaf“.

›› Spielplan und Reservierung unter www.anderswelt-theater.de (mz)