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Stedten gegen Eisleben Stedten gegen Eisleben: Schiedsrichter als Reizfigur beim Landesliga-Derby

Von Detlef Liedmann 23.11.2015, 09:33
Auch Stedtens Kapitän Marko Meintschel (rechts) hat mit Raik Rothe so seine Probleme gehabt.
Auch Stedtens Kapitän Marko Meintschel (rechts) hat mit Raik Rothe so seine Probleme gehabt. detlef liedmann Lizenz

Stedten - Stedtens Keeper Christopher Kuhnt war außer sich. Wutentbrannt warf er seine Handschuhe über die Barriere. Als nächstes musste ein Markierungshütchen dran glauben und noch eine Werbebande. Was war passiert?

Es ist die 33. Minute im Landesligaderby zwischen Romonta und dem MSV Eisleben. Philipp Baierl bedient Raik Rothe. Kuhnt eilt aus seinem Kasten, trifft den Ball, dann wohl auch Rothes Fuß. Schiedsrichter Franz Unger (Salzfurtkapelle) entscheidet auf Strafstoß und zeigt Kuhnt Rot. Stefan Horlbog verwandelt den Elfer vier Minuten später zum 2:0 für die Eisleber. Am Ende gewinnen sie 4:0.

Am Sonnabend sind die Eisleber Gastgeber für Rot-Weiß Thalheim, während Romonta Stedten und Eintracht Lüttchendorf reisen müssen. Stedten bestreitet am Sonntag bei Sandersdorfs Zweiter schon sein letztes Spiel des Jahres, da zwei Partien bereits vorgezogen worden sind. Lüttchendorf indes steht am Sonnabend bei Spitzenreiter Zorbau auf dem Prüfstand.  (lied)

„Elfer ist okay, aber Rot zu hart“, kommentierte selbst Rothe die Szene. Hinzu kam: Offenbar stand Baierl, der den Pass auf Rothe spielte, zuvor im Abseits. So wollen es jedenfalls zahlreiche Zuschauer, nicht alles nur Stedtener, gesehen haben. Außer Unger und sein Assistent Schipke. Auch das, aber nicht nur das, brachte Stedtens Trainer Daniel Stache auf die Palme. „Wenn es hier pari pari weitergeht, wird es noch mal ganz eng. Letztlich hat der MSV verdient gewonnen, weil wir eine ganz schwache erste halbe Stunde hatten“, so Trainer Stache.

Sein Eisleber Gegenüber Dirk Pfeiffer lobte seine Schützlinge. „Sie haben die Vorgaben hervorragend umgesetzt und ganz stark gegen den Ball gearbeitet.“ Und er nahm Stellung zu der umstrittenen Szene. „Ich habe mich zuerst nur gefragt, warum Raik den Ball mit der Hacke rein machen will. Dass der Schiedsrichter dann auf Elfmeter entschieden und Rot gezeigt hat, das hat auch mich überrascht.“

Rothe jedenfalls hatte die Eisleber schon nach zehn Minuten in Führung gebracht. Nach einem Freistoß von Patrick Bloßfeld konnte Kuhnt zunächst vor Rothe klären. Doch seine Vorderleute bekamen den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Die Kugel landete wieder bei Rothe und der machte kurzen Prozess. Stedten mühte sich, brachte aber nichts Konstruktives zustande. Meist lief es so: Ball aus der Abwehr zu Martin Kropp, langer Pass meist auf den rechten, manchmal auf den linken Flügel. Mithin also leicht ausrechenbar. Eine gute Aktion hatte David Gros (21.). Und auch eine Standardsituation mit anschließendem Kopfball von Jens Köhler brachte etwas Gefahr für Mario Bellstedt im Eisleber Tor. Nur richtig zwingend war das nicht am Sonnabend.

Später, mit einem Mann mehr auf dem Platz, konnten die Lutherstädter ihr gefälliges und ansehenswertes Spiel noch besser aufziehen. Toni Löschan, der jetzt das Stedtener Tor hütete, konnte einem im zweiten Abschnitt fast leidtun. Rothe eröffnete die Eisleber Feuer-Frei-Tage mit einem Knaller an den Pfosten (55.). Dann erhöhte Sebastian Dell (67.) auf 3:0, um drei Minuten später aus zwei Metern Torentfernung das Leder über den Kasten zu bugsieren. Dann noch ein Aufreger, als Carsten Amtage gegen Stedtens Kropp im Strafraum unüberhör- und -sehbar drüber hielt, Unger aber auf Eckball entschied. Wie sehr die Stedtener sich aber schon aufgegeben hatten, zeigte Tor vier. Thomas Prengel konnte unbedrängt über das halbe Feld laufen und einschieben (83.).

Stedten: Kuhnt - Nachtwein, T. Meintschel (57. Rackwitz), Blaschke (57. Oppermann), Kreße, Muriqi (38. Löschan), M. Meintschel, Köhler, Kropp, Gros, Siedler

Eisleben: Bellstedt - C. Bloßfeld (73. Hausius), Buchmann (23. Bogmann), Amtage, Prengel, Felske, Horlbog, Dell, P. Bloßfeld, Baierl, Rothe (60. Stephansky)