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Regionalsport Mansfeld-Südharz SG Wippertal legt viel Wert auf die Nachwuchsarbeit und sucht dringend Trainer

Von Ralf Kandel 09.10.2021, 10:00
Jede Menge Spaß haben die Nachwuchsfußballer der SG Wippertal bei ihren Trainingseinheiten auf dem Sportplatz in Biesenrode.
Jede Menge Spaß haben die Nachwuchsfußballer der SG Wippertal bei ihren Trainingseinheiten auf dem Sportplatz in Biesenrode. (Foto: Ralf Kandel)

Biesenrode/MZ - Fußball in Biesenrode? Ohne Torsten Brauer ist das zur Zeit schwer vorstellbar. Egal, wann der Ball über den Sportplatz in der knapp 400 Seelen zählenden Gemeinde rollt, der 41-Jährige ist nicht weit. Sportlicher Leiter im Kreisoberliga-Team der SG Wippertal, Trainer und Spieler in der Kreisklasse-Vertretung des Vereins, dazu in Personalunion Abteilungsleiter Fußball und Vereinsvorsitzender. Nein, über einen Zeitüberschuss kann sich Brauer wahrlich nicht beklagen.

Nachwuchs im Blick

Kein Wunder, dass er den Verein und all seine Sorgen und Nöte wie kein Zweiter kennt. Vor allem der Fußball-Nachwuchs hat es ihm dabei angetan. Rund 80 Mädchen und Jungen zählen zum Verein, spielen in den Mannschaften. Dabei sind sie beileibe nicht nur aus Biesenrode selbst, sondern auch aus benachbarten Ortschaften. „Selbst aus dem Gonnatal kommen die Kinder, um bei uns hier zu spielen“, staunt Brauer über die Anziehungskraft des Vereins.

In fünf Altersklassen sind die Talente der SG Wippertal am Ball. Natürlich nicht immer als eigenständiges Team. Wie soll das in einem so überschaubaren Dorf, das zudem zum Fußball noch konkurrierende Sportarten und Institutionen wie Kegeln und Feuerwehr bietet, auch gehen? „Spielgemeinschaften“ ist das Zauberwort, mit dem die Biesenröder und eben Wippertaler so manches Besetzungsproblem, gerade in Großfeld-Mannschaften, lösen. Unter anderem kicken sie gemeinsam mit der SG Schlenze (A-Junioren) oder Rot-Weiß Großörner (C-Junioren).

Trainer und Übungsleiter gesucht

Derzeit im Aufbau ist eine Bambini-Mannschaft. Hier sind es rund 20 Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahren, die ihr ersten Schritte unter fachmännischer Anleitung auf dem Sportplatz gehen. „Wir suchen uns Partner, damit unsere Kinder in Mannschaften auflaufen können. Die jungen Fußballerinnen und Fußballer, egal wie alt sie sind, wollen Spaß haben, wollen spielen, sonst sind sie weg“, sagt dann auch Torsten Brauer.

Till Büchel ist einer der Trainer, der sich um den Nachwuchs kümmert.
Till Büchel ist einer der Trainer, der sich um den Nachwuchs kümmert.
(Foto: Kandel)

Und spricht weiter davon, dass die Idee mit den Spielgemeinschaften nicht von allen Mitgliedern des Vereins vorbehaltlos geteilt wird. „Es wird aber langsam und sicher immer besser. Klar gibt es immer mal eine Zeit, in der es nicht so gut läuft. Aber mit kleinen Schritten geht es voran. Das ist natürlich auch ein Verdienst der Trainer“, sagt Brauer. Und dann bestimmt: „Es muss schließlich um die Sache gehen.“

Apropos Trainer. „Wir haben hier ein sehr gutes Umfeld. Bei uns geht es familiär, dörflich und ruhig zu. Wir haben mit keinem anderen Verein im Ort und darüber hinaus Probleme“, sagt dann auch Torsten Brauer. Und atmet tief durch: „Das Einzige, was wir dringend brauchen, sind Trainer und Übungsleiter. Bei uns sind nicht die fehlenden Kinder das Problem, sondern fehlende Trainer. Mindestens fünf bis sechs Trainer könnten wir noch gebrauchen“, so Brauer weiter.

„Wir schicken hier keinen weg, der Fußball spielen möchte“

Dann verkündet er seinen derzeit größten sportlichen Wunsch aus Sicht des Vereinsvorsitzenden. „Es ist zwar schön, wenn uns Eltern unterstützen und ab und zu als Trainer einspringen. Noch schöner wäre es aber, wenn zum Beispiel ehemalige Spieler hier eine Mannschaft mit übernehmen würden.“

Dabei ist sich Brauer schon darüber im Klaren, dass es schwer wird, neue Übungsleiter zu finden. Und doch sagt er mit Bestimmtheit: „Wir schicken hier keinen weg, der Fußball spielen möchte.“ Selbst auf die Gefahr hin, dass er auch weiterhin Dauergast auf dem Sportplatz ist.