Schwammspinner Schwammspinner: Schädling sorgt für Probleme in der Region

Mansfeld - Klaus Nowak ist alarmiert. Behaarte Raupen mit roten oder blauen Warzen auf dem Rücken entdeckte er entlang der Wipper. Der Schwammspinner leistete ganze Arbeit zwischen Hettstedt und Großörner. Viele Laubbäume auf einer Gesamtlänge von etwa 500 Metern wurden von den Raupen des Schmetterlings bereits kahl gefressen. „Sämtliche Ahornbäume sind betroffen“, so Nowak.
Schwammspinner im Landkreis Mansfeld-Südharz: Forst beobachtet Tiere
Seine Beobachtungen leitete er an den Landkreis Mansfeld-Südharz weiter. Der Einwohner ist besorgt. Immerhin sei der Schwammspinner nicht ungefährlich und könne wie der Eichenprozessionsspinner zu gesundheitlichen Problemen bei Menschen führen. Allerdings sollen die Auswirkungen deutlich geringer sein als bei Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner.
Die Kreisverwaltung setzte sich nach dem Hinweis mit der Stadt Mansfeld und dem Landeszentrum Wald in Verbindung. „Der betroffene Bereich entlang der Mansfelder Straße wurde abgesperrt“, sagt Andrea Graupner von der Stadtverwaltung.
Mit dieser Maßnahme sollen Radfahrer und Spaziergänger geschützt werden. Bei empfindlichen Personen können die Haare der Raupen in Einzelfällen Hautreizungen verursachen.
Die Absperrung wird auf jeden Fall in den nächsten 14 Tagen bestehen bleiben. Das Landeszentrum Wald beobachtet die weitere Entwicklung in dem Gebiet. Der Hettstedter Revierleiter geht davon aus, dass die Raupen über kurz oder lang verschwinden werden. Das liege in der Natur der Sache, die Raupen verpuppen sich und später würden die Falter des Schmetterlings schlüpfen, so Jens Dietrich.
„Der Befall ist sehr lokal begrenzt“, schätzt er ein. An keiner anderen Stelle im Landkreis wurde ihm zufolge der Schwammspinner in dieser Größenordnung entdeckt. Die Forstleute werden die Population im Auge behalten.
Neben den Raupen konnten sie auch Puppen des Schmetterlings ausfindig machen. Die Raupen befielen nicht nur Ahornbäume. An Schwarzerlen, Birken und Sträuchern hinterließen die gefräßigen Tiere auch ihre Spuren.
Nach Ansicht der Experten vom Landeszentrum Wald besteht Hoffnung. dass die kahl gefressenen Bäume entlang der Wipper zwischen Hettstedt und Großörner sich rasch wieder begrünen werden - womöglich noch diesen Sommer. Dietrich: „Ein einmaliger Schwammspinnerbefall bleibt für die Gehölze normalerweise ohne Auswirkungen.“
Eichenprozessionsspinner sorgt in Sachsen-Anhalt für mehr Aufregung als der Schwammspinner
Der gefährlichere Eichenprozessionsspinner sorgt im Gegensatz zum Schwammspinner derweil landesweit für viel mehr Aufsehen. In der Altmark hatte eine Achtjährige nach Kontakt mit dem Schädling einen allergischen Schock erlitten. Die Akener Feuerwehr beispielsweise musste in diesem Jahr schon besonders oft ausrücken, um die Nester der Raupe aus Bäumen in der Stadt zu entfernen. Auf Landesebene wird diskutiert, wie die Kommunen bei der Bekämpfung der Raupen besser finanziell unterstützt werden können. (mz)
