Schließung von Beratungsstellen Schließung von Beratungsstellen in Sangerhausen und Hettstedt: Die Kritik an Knappschaft wird lauter

Sangerhausen - Der Protest gegen die drohende Schließung der beiden Beratungsstellen der Knappschaft in Sangerhausen und Hettstedt wird wieder lauter. Zudem erhalten der Bergarbeiterverein und der Kreisseniorenrat politische Unterstützung. So hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Katrin Budde, die den Wahlkreis Mansfeld vertritt, in einem Schreiben an die Bundesknappschaft in Bochum deren Rückzug aus der Fläche kritisiert und dafür geworben, die Entscheidung noch einmal zu überdenken.
Im Landkreis Mansfeld-Südharz lebten viele ältere Menschen, darunter zahlreiche Bergleute, so Budde. „Viele dieser Menschen sind im Umgang mit den neuen Medien kaum vertraut, können Online-Angebote nicht nutzen. Persönliche Beratung und intensive Betreuung ist das, was sie brauchen“, schreibt Budde unter anderem. Die Krankenkasse hatte die Schließung der Büros mit rückläufiger Nachfragen begründet und auf die telefonische und Online-Betreuung verwiesen. Zudem stünde weiterhin das Personal in der Geschäftsstelle in der Lutherstadt Eisleben für Beratungen zur Verfügung.
Mansfelder Bergarbeiter und Kreisseniorenrat Mansfeld-Südharz verurteilen Schließungen
Das Vorgehen hatte neben scharfen Protesten des Kreisseniorenrates Mansfeld-Südharz auch für große Verärgerung beim Verein Mansfelder Bergarbeiter Sangerhausen geführt.
Die Interessenvertretung der Bergleute des Altkreises Sangerhausen hat unterdessen die Knappschaft aufgefordert, das Beratungsangebot in der Kreisstadt aufrechtzuerhalten. So bietet man der Krankenkasse an, einmal monatlich die Vereinsräume in Sangerhausen für Beratungen zu nutzen.
Knappschaft betreut in Mansfeld-Südharz 25.000 Versicherte
Insgesamt betreut die Kasse im Landkreis rund 25.000 Versicherte. Ein Großteil davon ist inzwischen 70 Jahre und älter. Denen falle es zunehmend schwerer, die Geschäftsstelle in Eisleben zu erreichen, macht der Bergarbeiterverein auf die Probleme aufmerksam.
„Die Notwendigkeit der Erhaltung des Sprechtages in Sangerhausen zeigt der 9. Januar, an dem sich ein lange Schlange Wartender vor dem Büro bildete, eine lange Wartezeit in Kauf genommen werden musste und viele Versicherte enttäuscht wieder nach Hause gingen“, schildert Rainer Hellwig, Vorsitzender des Sangerhäuser Bergarbeitervereins die Zustände. (mz)