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Dorf mit kleinstädtischem Flair Roßlas verschwundene Gebäude - Eine Spurensuche

Von Frank Schedwill 06.11.2021, 15:15
Blick auf Roßla von Norden. Der Bereich nördlich der Bahnlinie war noch völlig unbebaut. Die Detailaufnahme zeigt die Orangerie im Fürstlichen Hofgarten.
Blick auf Roßla von Norden. Der Bereich nördlich der Bahnlinie war noch völlig unbebaut. Die Detailaufnahme zeigt die Orangerie im Fürstlichen Hofgarten. (Foto: Sammlung Falk Getschmann)

Roßla/MZ - Der heutige Südharzer Ortsteil Roßla ist einer der interessantesten Orte in der Goldenen Aue. „Die Endung auf -a stützt die Vermutung, dass eine erste Besiedlung bereits zu Beginn der Zeitrechnung stattgefunden hat“, sagt Falk Getschmann, der Vorsitzende des Heimat- und Schlossvereins Roßla. Eine genaue Deutung des Ortsnamens Roßla sei leider nicht möglich. Erstmals erwähnt wurde Roßla in einer Urkunde von Kaiser Otto I. im Jahr 996.

Deshalb wurde vor wenigen Wochen erst die 1025-Jahr-Feier des Ortes mit einem Festwochenende begangen. Man merkte, dass die nach letzter Zählung 2.244 Roßlaer stolz sind auf ihre Gemeinde. Vom einstigen Riethdorf der Goldenen Aue, eingebettet zwischen Kyffhäuser und Südharz, entwickelte sich Roßla, zum Residenzort der Grafen und späteren Fürsten zu Stolberg-Roßla. Vor 1990 zählte Roßla durch seine vielen produzierenden Betriebe zu einem der größten Industriedörfer der ehemaligen DDR. Obwohl heute immer noch ein Dorf, besitzt Roßla, durch seine Infrastruktur, durchaus auch kleinstädtische Züge. In diesem Teil unserer Postkartenserie wollen wir uns mit Hilfe des Heimat- und Schlossvereins des Aue-Ortes auf die Suche nach Roßlas verschwundenen Gebäuden und Bauwerken begeben, die auf alten Ansichtskarten verewigt sind.

Abbildung des ehemaligen Kyffhäuser-Hotels, das sich direkt am BahnhofRoßla befand. Erbaut 1866, war das spätere Hotel gerade für Besucher desKaiser-Wilhelm-Denkmals die erste Adresse.
Abbildung des ehemaligen Kyffhäuser-Hotels, das sich direkt am BahnhofRoßla befand. Erbaut 1866, war das spätere Hotel gerade für Besucher desKaiser-Wilhelm-Denkmals die erste Adresse.
(Foto: Sammlung Falk Getschmann)
Ansicht des ehemaligen Eingangsbereiches zum Schlossgelände. Im Vordergrund das Kriegerdenkmal am Hauptportal der Kirche.
Ansicht des ehemaligen Eingangsbereiches zum Schlossgelände. Im Vordergrund das Kriegerdenkmal am Hauptportal der Kirche.
(Foto: Sammlung Falk Getschmann)
In der Bildmitte Ansicht der ehemaligen Schmeißerschen Gaststube, die 1868erbaut und später als Gasthaus „Zum Harz“ Bekanntheit erlangte. Durch Verbreiterung der Halleschen Straße wurde das Gebäude 1986 abgerissen.
In der Bildmitte Ansicht der ehemaligen Schmeißerschen Gaststube, die 1868erbaut und später als Gasthaus „Zum Harz“ Bekanntheit erlangte. Durch Verbreiterung der Halleschen Straße wurde das Gebäude 1986 abgerissen.
(Foto: Sammlung Falk Getschmann)
Ansicht der Fürstlichen Hofgärtnerei. Die Anlage befandt sich im Bereich derunteren Wilhelmstraße, am Weg zum sogenannten „Pflanzfleck“.
Ansicht der Fürstlichen Hofgärtnerei. Die Anlage befandt sich im Bereich derunteren Wilhelmstraße, am Weg zum sogenannten „Pflanzfleck“.
(Foto: Sammlung Falk Getschmann)
Die Gebäude der höheren Lehranstalt von Dr. Stremme. 1719 als gräflichesZeughaus erbaut, hatte es, bis zu seinem schwer verständlichen Abriss, einesehr wechselvolle Geschichte.
Die Gebäude der höheren Lehranstalt von Dr. Stremme. 1719 als gräflichesZeughaus erbaut, hatte es, bis zu seinem schwer verständlichen Abriss, einesehr wechselvolle Geschichte.
(Foto: Sammlung Falk Getschmann)
Aufnahme der ehemaligen Fernsterieth- Brücke über die Helme. Die kürzesteVerbindung von Roßla in Richtung Sittendorf und zum Kyffhäuser-Denkmal.
Aufnahme der ehemaligen Fernsterieth- Brücke über die Helme. Die kürzesteVerbindung von Roßla in Richtung Sittendorf und zum Kyffhäuser-Denkmal.
(Foto: Sammlung Falk Getschmann)

„Ob von großen Baumeistern oder einfachen Handwerkern errichtet, Gebäude und Bauwerke sind Identifikationspunkte von Städten und Dörfern. Jede noch so kleine Gebäudeansammlung hat ihr unverwechselbares Aussehen“, so Getschmann. Gerade in früheren Jahrhunderten waren die meisten Gebäude mit einer ganz bestimmten Funktion behaftet. Sei es als Pferde-Umspann für Postkutschen, um Hindernisse zu überqueren, für die Aufzucht von Lebensmitteln wie beispielsweise Gemüse oder die schulische Bildung der Jugend, wie wir auf dieser Seite am Beispiel des Ortes Roßla zeigen wollen. Gebäude oder Bauwerke, die früher lange den Alltag bestimmten, haben heute oft ihre Bestimmung verloren und sind dadurch vielerorts dem Verfall oder dem Abriss preisgegeben. Das gilt aber nicht nur für Roßla.

›› Wer Ansichtskarten zur Veröffentlichung zur Verfügung stellen will, kann sie an die MZ-Lokalredaktion Sangerhausen, Grauengasse 1 c, 06526 Sangerhausen schicken oder per Mail an [email protected]. Sie können uns aber auch anrufen unter 03464/54406169.