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Ringen Ringen: Planungen gehen nicht auf

09.09.2012, 16:07

eisleben/MZ. - "Das wird nicht so bleiben", ist sich Andreas Kraus sicher. Der Geschäftsführer des KAV Mansfelder Land bekommt beim Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga Ringen noch keine grauen Haare. Auch, wenn die Eisleber nach dem 14:19 gegen Aue auf dem vorletzten Platz der Staffel Nord notiert sind. Dabei hat eigentlich alles gepasst zum ersten Heimkampf der Saison.

Mehr als 400 Zuschauer in der Eisleber Glück-auf-Halle, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft der Stadt und der Region. Aber, während man rings um die Matte vieles planen kann, passiert auf ihr nicht immer das Erwartete oder Erhoffte.

Zum Beispiel, wenn ein mann wie Felix Schulze sechs Kilo Gewicht machen muss. In den ersten zwei Runden der Klasse bis 55 Kilo hatte er Pierre Vierling im Griff, baute dann aber kräftemäßig rapide ab (2:3). Dass Olrik Meißner im Schwergewicht dem achtfachen Deutschen Meister Nico Schmidt nicht würde besiegen können, hat jeder gewusst. Aber Meißner rang clever gegen den 122-Kilo-Mann und gab seine drei Runden nur mit jeweils Einser-Wertungen ab.

Den ersten Sieg holte Dennis Nowka (60 Kilo Greco) gegen den Tschechen Jan Hocko, während Robert Fuchs (96 Kilo) dem Slowaken Jozef Jaloviar unterlag. Und trotz des 3:9-Zwischenstandes lag der KAV im Plan. Knackpunkt war dann wohl der Kampf bis 66 Kilo Freistil zwischen Marcus Breitschuh und Aues Steve Brylla. Die erste Runde dominierte Breitschuh klar mit zwei Dreier-Wertungen. Vielleicht war er etwas zu übermotiviert, vielleicht ein wenig unachtsam.

Er landete, wie es in der Ringersprache heißt, auf dem Arsch. Mithin: Er verlor auf Schulter, weil ihn Brylla bei einer Aktion eiskalt auskonterte. "Da kannst du Marcus keinen Vorwurf machen. So etwas kann immer passieren", sagte Kraus dazu. Und als auch noch Fabian Jänicke (84 Kilo) als zwar aktiverer Kämpfe gegen den cleveren Atilla Bartky mit 0:1 den Kürzeren zog, hätten schon vier Schultersiege her gemusst, um das Gefecht in der Mannschaftswertung dann noch mit 15:14 für sich entscheiden zu können. Das freilich wäre einer kleinen Sensation gleichgekommen.

Drei Erfolge schafften die Eisleber, zwei davon nach Punkten. Dabei ragte der Kampf in der Klasse bis 74 Kilogramm Freistil zwischen Florian Rau und Vizeeuropameister Robert Olle heraus. Am Ende musste Olle fast von der Matte getragen werden, so frustriert war er. In den ersten beiden Runden hatte der Slowake noch knapp das bessere Ende, dann zermürbte ihn Rau regelrecht und wurde unter tosendem Beifall zum Sieger durch technische Überlegenheit erklärt.

Zuvor waren auch Arne Brömme und Norman Pickut erfolgreich geblieben, während danach Lars Levermann gegen den ungarischen Meister Gabor Madarasi mit 0:3 den Kürzeren zog und so das 14:19 in der Endabrechnung feststand.