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Ringen Ringen: Bei Aufholjagd geht Puste aus

Von wolfram bahn 29.09.2013, 20:00
Der Eisleber Dennis Nowka (rot) zeigte gegen den WM-Starter Lukas Höglmeier eine starke Leistung.
Der Eisleber Dennis Nowka (rot) zeigte gegen den WM-Starter Lukas Höglmeier eine starke Leistung. Maik Schumann Lizenz

eisleben/MZ - Sie haben alles gegeben, doch am Ende hat es nicht gereicht. Im zweiten Heimkampf in der 1.Bundesliga mussten die Ringer vom KAV Mansfelder Land gegen den TKSV Bonn-Duisdorf eine 12:22-Niederlage einstecken. Beide Teams gewannen vor mehr als 500 Zuschauern in der Eisleber Glück auf-Halle jeweils fünf Kämpfe, doch die Rheinländer verbuchten die klareren Punktwertungen.

Die KAV-Trainer versuchten die Minimalchance gegen den übermächtigen Gegner zu wahren und stellten deshalb das Team taktisch etwas um. Schon nach den ersten beiden Kämpfen lagen die Mansfelder jedoch schon fast aussichtslos mit 0:8 zurück. Der junge Christian Borgwardt (bis 55 Kilogramm) hatte gegen den erfahrenen Vasileios Tersenidis erwartungsgemäß keine Chance. Vom Pech verfolgt war dagegen Rolf Linke, der in der Klasse bis 120 kg (Greco) auf den fast 20 Kilo schwereren Ivan Ivanov traf.

Als der KAV-Starter in der zweiten Runde gegen den bulgarischen Spitzenringer einen Wurf riskierte, landete er unglücklich auf der Schulter. Die bittere Diagnose: Schultereckgelenkabriss. Damit war nicht nur der Kampf verloren. Linke muss operiert werden, wodurch er bis Saisonende ausfällt.

Erstaunliches vollbrachte Dennis Nowka in der Klasse bis 60 kg (Greco) gegen Lukas Höglmeier, einen von drei Ringern des Abends, die jüngst bei den Weltmeisterschaften in Budapest antraten. Nowka zeigte in den sechs Minuten Kampfzeit eine beachtliche Leistung und besiegte die deutsche Nummer 1 sicher mit 5:1 Punkten.

Zum Publikumsliebling avisiert ist der argentinische WM-Starter Yuri Maier, der diesmal in der Klasse bis 96 kg (Freistil) aufgestellt wurde. Gegen David Hardt, einen technisch versierten deutschen Topringer, brannte er trotz eines grippalen Infekts ein wahres Feuerwerk im Stand- und Bodenkampf ab und sicherte sich hoch verdient den deutlichen 12:6 Punktsieg. Der Südamerikameister begeisterte das Publikum, das - lautstark unterstützt von den Hettstedter Drumlinern - das KAV-Team ununterbrochen anfeuerte.

Im Limit bis 66 kg (Freistil) bezwang Krysztof Bienkowski den Bundesliga erfahrenen Patrick Dominik. Der polnischer Auswahlringer ließ seinem Kontrahenten keine Chance und siegte mit 11:2 Punkten überlegen. Ein starker Einstand des polnischen Meisters bei seinem KAV-Debüt.

Zur Halbzeit hatten die Mansfelder Ringer den Rückstand auf 8:11 Punkte verkürzt, doch in der zweiten Hälfte ging ihnen dann etwas die Puste aus. In der 84 kg-Klasse (Greco) musste KAV-Neuzugang Fabian Jänicke die Dominanz des Polen Edgar Babayan anerkennen. Auch Ondrej Ulip unterlag im Limit bis 66 kg (Greco) mit Sylvester Charzewski einem physisch starken Polen in den Diensten der Rheinländer aus Bonn.

Leichte Hoffnung keimte nochmal auf beim Publikum, als Florian Rau in der 84 kg-Klasse (Freistil) den kompakt stehenden Stefan Daniliuc besiegen konnte. In einem von Taktik geprägtem Kampf konnte der KAV-Ringer eine knappe 2:1 Führung über die Zeit retten.

Jan Brömme, der diesmal in der 74 kg-Klasse (Freistil) eingesetzt wurde, musste sich dem erfahrenen Sascha Büchner beugen. Danach lagen die Bonner schon 21:10 vorn an einem Kampfabend, bei dem der Unparteiische Ingo Gleisberg eine souveräne Kampfrichterleistung bot. Für einen versöhnlichen Ausklang sorgte Jacek Tomaszewski in der Klasse bis 74 Kg (Greco) gegen Iba Mavua Kazai. In der zweiten Runde konnte der KAV-Ringer eine Kopfrolle ansetzen und damit den Kampf für sich entscheiden. „In der Bundesliga weht halt ein anderer Wind“, so Johann Barutsch, Trainer des Aufsteigers aus dem Mansfelder Land, nach dem Wettkampf. Lob zollte er besonders Dennis Nowka nach dessen Sieg über einen WM-Starter.