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Riesenbärenklau  Riesenbärenklau : 32 Leute sagen der Pflanze den Kampf an

16.04.2018, 18:00
Bis zu 20.000 Samen kann eine Pflanze des Riesenbärenklau  ausbilden.
Bis zu 20.000 Samen kann eine Pflanze des Riesenbärenklau  ausbilden. Leserfoto

Sangerhausen - Dem Riesenbärenklau soll es in diesem Jahr an den Kragen gehen. Die Maßnahme zur Neophyten-Bekämpfung habe zwar noch nicht begonnen, aber die Weichen seien gestellt, so Julia Uhlig, Pressesprecherin des Jobcenters Sangerhausen.

Riesenbärenklau wird im Landkreis der Kampf angesagt

Die Maßnahme sei in der letzten Märzwoche formell vom Träger beantragt und befindet sich derzeit noch in der Prüfung durch das Jobcenter. Geplant ist, in vier achtköpfigen Arbeitsgruppen mit jeweils einem Betreuer dem Riesenbärenklau den Kampf anzusagen.

Die Pflanze, die aus dem Kaukasus stammt, verbreitet sich nämlich mittlerweile invasiv im Land Sachsen-Anhalt und auch im Landkreis Mansfeld-Südharz. Im Gebiet am Süßen See, an der Bösen Sieben und an der Helme hat sich die Staude bereits ausgebreitet. Sogar für Landwirte wird sie teilweise schon zum Problem, da sie auch auf Getreidefeldern schon gesichtet wurde.

Als Koordinator der Aktion dient dabei Koordinationsstelle Invasive Neophyten in Schutzgebieten Sachsen-Anhalts (Korina) beim Unabhängigen Institut für Umweltfragen in Halle. Sie erarbeitete in den vergangenen Jahren Karten, auf denen Die vier Bekämpfungstrupps sollen von April bis Dezember im Einsatz sein. Um die Pflanzen effektiv zu entfernen, werden sie mit den Wurzeln entfernt, in Behältnissen gelagert und anschließend verbrannt.

Riesenbärenklau wird auch „Stalins Rache“ genannt

Der giftige Riesenbärenklau gehört zu den Doldenblütlern. Dass er im Volksmund auch „Stalins Rache“ genannt wird, verweist darauf, wie die Pflanze nach Sachsen-Anhalt kam. Knapp 2 000 Standorte wurden bisher ermittelt. Der Riesenbärenklau verdrängt auf seinem Vormarsch einheimische Arten. Außerdem ist er gefährlich für Menschen und Tiere.

Die in allen Teilen der Pflanze enthaltenen giftigen Furanocumarine können den natürlichen UV-Schutz der Haut außer Kraft setzen. In der Folge kann es zu schweren Verbrennungen und Verätzungen kommen. Die Pflanze wird bis fünf Meter hoch, bildet bis zu 20.000 Samen und hat weiß und rosafarbene Blüten mit einem bis zu 80 Zentimeter großen Durchmesser.

Am Wochenende wurde übrigens vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu einem Arbeitseinsatz in Wimmelburg aufgerufen, um am Saugrundbach und am Wolferöder Graben die Jungpflanzen der aggressiven Invasoren zu entfernen. (mz/bth)