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Hippolini-Reiten in Bösenburg Reitschule in Bösenburg: Kinder lernen mit der Hippolini-Methode das Reiten

Von Kathrin Labitzke 08.11.2020, 12:15
Emely, die auf dem Rücken des Ponys sitzt, vertraut ihrer Reitfreundin Friedericke, die das Kleinpferd führt. Alexandra Scheffler arbeitet mit der Hippolini-Methode.
Emely, die auf dem Rücken des Ponys sitzt, vertraut ihrer Reitfreundin Friedericke, die das Kleinpferd führt. Alexandra Scheffler arbeitet mit der Hippolini-Methode. K. Labitzke

Bösenburg - In den Sattel, fertig, los. Jede Woche freuen sich viele Kinder auf ihre Hippolini-Reitstunde auf dem Gut Bösenburg. Doch was ist Hippolini-Reiten? Man kann es in etwa gleichsetzen mit einem Fahrschüler, der, bevor er sich überhaupt in das Auto setzt, die Straßenverkehrsordnung lernen muss. Man würde sich ja auch nicht in einen Formel-1-Rennwagen setzen, um das Fahren zu lernen. Ähnlich ist das Hippolini-Reiten, welches bei Alexandra Scheffler auf dem Gut in Bösenburg praktiziert wird.

Hier lernen die Reitschüler, frühestens ab dem dritten Lebensjahr, zunächst die Grundbegriffe über das Reiten kennen und vor allem den artgerechten Umgang mit dem Pferd oder Pony. Auf diese Art sollen die Kinder erst einmal ein Gefühl für das Tier bekommen und erst einmal das Einmaleins der Pflege erlernen.

Reitschule in Bösenburg: Kinder lernen mit der Hippolini-Methode

Deshalb beginnen die Kinder auch nicht gleich mit einem großen Pferd zu arbeiten, sondern werden mit Ponys behutsam an das Reiten herangeführt. Die Beinlänge des Kindes sollte bei dieser Methode in etwa der Beinlänge eines Pferdes entsprechen, erklärt Alexandra Scheffler. „Die Kinder könnten das Pferd sonst überhaupt nicht halten, geschweige denn handhaben“, begründet die Inhaberin der Reitschule in Bösenburg. Auch deshalb hat sie sich auf die Hippolini-Methode spezialisiert, wobei sie ihrer Erkenntnis nach die Erste in ganz Sachsen-Anhalt ist, die Kinder so an das Reiten heranführt.

Die Philosophie der Reitlehrerin ist, dass Reiten Freude machen soll - sowohl Pferd als auch Reiter. Deshalb lernen die Kinder in den fortführenden Kursen die Grundlagen zum richtigen Umgang mit dem Pony. Kernkompetenzen wie Teamfähigkeit, Verantwortung und Gruppendynamik stehen beim reitpädagogischen Konzept im Fokus der Arbeit von Alexandra Scheffler.

Corona sorgt für eine Zwangspause beim Reitunterricht

In ihren vier verschiedenen Kursen teilen sich sechs bis acht Kinder anfangs zwei Ponys, die beispielsweise zuerst gestriegelt werden, bevor sie dann gesattelt werden. Während immer zwei Kinder mit je einem Pony arbeiten, wird bei den anderen Kindern die Theorie vertieft. Sie erarbeiten sich nach und nach die Kontrolle über das Pferd. Während ein Kind das Pony führt, sitzt das andere auf seinem Rücken und baut so Vertrauen in das Führkind auf. „Das ist uns wichtig“, so die Reitlehrerin, die 2017 auf diese Methodik aufmerksam wurde und seither sehr gute Erfahrungen gemacht hat.

Wie Alexandra Scheffler weiter an einem Beispiel erklärte, „würden es die Kleinen in den Kursen gar nicht verstehen, wenn ich zu ihnen sage, dass sie auf ihren Sitz achten sollen“. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb sie nach dieser Methode arbeitet, in welche sie neben Musik auch Fantasiespiele einbaut, um so später den sicheren Sitz auf dem Rücken eines Pferdes spielerisch zu fördern.

In diesen Tagen erreichte auch Alexandra Scheffler die Nachricht, dass sie mit ihrem Reitunterricht pausieren muss. „Es ist, wie es ist“, sagt sie und hat dennoch ein Fünkchen Hoffnung, dass eventuell Einzelunterricht möglich ist.

›› Informationen dazu findet man auf der Homepage unter www.gut-boesenburg.de. (mz)