Rätselhaftes Flugobjekt im Mansfelder Land Rätselhaftes Flugobjekt im Mansfelder Land: Auch die Luftwaffe ist erstaunt

Benndorf - Die Sichtung eines rätselhaften Flugobjekts über dem Wippertal zieht immer größere Kreise. Inzwischen haben sich weitere Augenzeugen aus Benndorf, Klostermansfeld und Helbra gemeldet, die das beleuchtete Ding in der Nacht vom Freitag zum Samstag vergangener Woche beobachtet haben. Auch über Sandersleben soll es aufgetaucht sein. Zwei Frauen wollen das merkwürdige Flugobjekt schon am Tag über Hettstedt entdeckt haben. Sebastian Marks aus Biesenrode hat als erster seine Begegnung mit dem nahezu geräuschlosen, langsam und tief fliegenden Luftfahrzeug geschildert. Der MZ-Bericht dazu unter dem Titel „Ufo über der Rammelburg?“ hat nun sogar einen Verein auf den Plan gerufen, der „anomale Phänomene“ erfasst.
Ufo-Forscher sind interessiert
„Die Sache hört sich ganz spannend an“, so Michael Landwehr, Sprecher des Vereins, der in Nordrhein-Westfalen sitzt. Er verweist darauf, dass Ufo-Forscher in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche aus seiner Sicht unerklärliche Himmelserscheinungen beobachtet hätten. Demzufolge seien seit 1974 rund 600 Objekte nicht identifiziert worden, die allein im deutschsprachigen Raum gesichtet oder beschrieben worden seien. Für Sebastian Marks, der sich in seiner Freizeit ein wenig mit der Luftfahrt befasst, gehört das ins „Reich der Fabeln“. Er vermutet, dass das Flugobjekt eine unbemannte Drohne gewesen sein könnte, die die Nato seit einiger Zeit auch im Nahen Osten und in Afghanistan zu Aufklärungszwecken eingesetzt hat. So wie die Lockheed Martin RQ-170 der US-Luftwaffe, die vom Aussehen her einem Tarnkappenbomber ähnelt. Also jene dreieckige Form aufweist, die auch von den Augenzeugen beschrieben wurde, die das Flugobjekt in der Freitagnacht über dem Mansfelder Land gesichtet haben. Es ist aus nordöstlicher Richtung gekommen und über dem Wippertal nach Nordwesten hin verschwunden.
Kein Einsatz in Deutschland
Schweden und Russland sollen mittlerweile eigene unbemannte computergestützte Flugapparate entwickelt haben, die über Satelliten gesteuert werden. Auch die Luftwaffe der Bundeswehr hat vor sechs Jahren das unbemannte Drohnensystem HERON in Dienst gestellt. Die Technik stammt aus Israel und kam auch in Afghanistan zum Einsatz. „Doch in Deutschland werden diese speziellen Luftfahrzeuge nicht geflogen“, sagte gestern ein Sprecher der Luftwaffe. Er hält es auch für ausgeschlossen, dass Drohnen von Nato-Verbündeten oder anderen Staaten über dem Mansfelder Land getestet werden.
„Sachsen-Anhalt ist kein Übungsareal für Flugverbände der Nato“, so der Oberleutnant von der Pressestelle der Luftwaffe in Berlin. Zudem würden solche Drohnen in viel größerer Höhe fliegen. Und sie seien auch nicht mit Positionslichtern beleuchtet, so wie die Augenzeugen es beschrieben haben. Schließlich sollen sie ja nicht entdeckt werden, so der Bundeswehroffizier. Er glaubt eher, dass die beobachteten Flugobjekte private Drohnen sein könnten, deren Größe und Flugroute man nachts schlecht einschätzen könne. „Ufos waren das bestimmt nicht“, sagt er. Für eine Frau aus Benndorf, die in der Nacht zum Samstag gegen 3 Uhr aufgeweckt wurde, bleibt das Ganze nicht geheuer. Sie sei aufgewacht, als plötzlich ihr Schlafzimmer hell wurde. „Es war ein warmes, angenehmes Licht“, sagte sie der MZ. Sie sei sofort nach draußen gelaufen und habe sich überall umgesehen. „Doch das Licht war verschwunden“, so die Rentnerin. (mz)