Anhörung startet demnächst Planfeststellungsverfahren für Deponie in Großörner beginnt
Großörner - Anfang nächster Woche ist es soweit: Am 8. Februar startet die Online-Konsultation im Planfeststellungsverfahren zur geplanten Deponie der Klasse 0 (Bauschutt) auf dem Gelände des Freiesleben-Schachtes am Ortsrand von Großörner. Die Anhörung von Einwohnern und Vereinen, die sich gegen die Deponiepläne wehren, findet wegen der Pandemie nicht wie üblich während eines Termin mit persönlicher Anwesenheit statt.
Hanni Foß und ihr Mann gehören zu den Einwohnern, die sich von Anfang an mit anderen Bürgern an Protestaktionen des Vereins „Lebenswertes Großörner“ beteiligten. „Ich ging mit Listen durch den Ort und sammelte Unterschriften“, sagt die 88-Jährige. Ihre Argumente, weshalb sie die geplante Deponie ablehnen, haben die beiden bereits an das Umweltamt des Landkreises Mansfeld-Südharz geschickt.
Deponie in Großörner soll verhindert werden
Das Ehepaar verbindet damit die Hoffnung, dass sich gemeinsam mit den anderen Mitstreitern das Vorhaben der Martin Wurzel HTS Baugesellschaft verhindern lässt. Das Unternehmen will 25 Jahre lang insgesamt 2,9 Millionen Tonnen so genannter Inertabfälle auf einer 11,4 Hektar großen Fläche ablagern.
Gründe für eine Ablehnung gibt es Hanni Foß zufolge ausreichend. Es sei eine Schande, „wie man mit unserer Heimat umgeht“, meint sie. Die Rentnerin weist auf bereits bestehende Probleme hin: „Jahrelang mussten wir den Haldenstaub vom Abbau über unserem Dorf ertragen, weil nicht mit Wasser wie vorgeschrieben gearbeitet wurde.“ Vor allem der Staub und Lärm würden den Anwohnern, deren Häuser in der Nähe der Halde stehen, das Leben schwer machen. Betroffen seien auch der Kindergarten, die Schule und Sportstätten. „Die Gartensparte unterhalb der Halde war mal ein Erholungsparadies. Es gab dort Hasen, Rebhühner, Fasane. Fischreiher machten oben am Haldenrand ihre Mittagsruhe“, so Hanni Foß. Alles sei inzwischen vom Abbau zerstört. Viele Parzellen in der Gartenanlage stünden mittlerweile leer. Das Ehepaar hat seinen Garten auch aufgegeben, „weil man vieles nicht mehr ernten und genießen konnte“.
Vier Wochen - bis zum 8. März - wird die Online-Anhörung dauern. Nach der Konsultation werden die vorgebrachten Einwände abgewogen und in die Entscheidung einbezogen, ob der Antrag für die Deponie genehmigt wird. (mz)