"Marktplatz Bildung" "Marktplatz Bildung": Ersten Messe rund um Erwachsenenqualifizierung im Landkreis

Sangerhausen - Zum ersten Mal haben die Sangerhäuser Agentur für Arbeit und das Jobcenter zum „Marktplatz Bildung“ ins Berufsinformationszentrum in der Kreisstadt eingeladen. Wie auf einer Messe präsentierten sich dort 22 Einrichtungen der Erwachsenenqualifizierung aus der Region sowie Vertreter der Arbeitsagentur und des Jobcenters.
Interessenten werden Informationen zu Weiterbildung und Qualifizierung vorgestellt
In Vorträgen wurde unter anderem über die Themen Bildungsgutschein, die Jobbörse oder auch die Selbstvermarktung gesprochen. „Unsere Intention war es, einmal geballt an einem Ort die Möglichkeiten der Weiterbildung und Qualifizierung vorzustellen“, so Martina Scherer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sangerhausen. „Wir reichen ja die Bildungsgutscheine aus, bleiben aber stets neutral und empfehlen unseren Kunden niemanden. Aber wissen unsere Kunden tatsächlich, wie viele Möglichkeiten sich ihnen direkt vor der Haustür bieten?“
Marita Zinke aus Helbra weiß nun auf jeden Fall, dass es eine überraschend große Menge an Anbietern ist. Sie hat schon viele Informationen an den Messeständen gesammelt. Auch beim IHK-Bildungszentrum erkundigt sich die 51-Jährige nach Möglichkeiten und Perspektiven für sie. „Eine Tätigkeit im Büro wäre gut“, sagt sie. Eigentlich sei sie gelernte Näherin. Der Bruch in ihrer Job-Biografie kam mit der Wende, denn damals schlossen die Bekleidungsfabriken, eine nach der anderen, viele Näherinnen wurden arbeitslos. „Damals haben sich viele neu orientiert, aber ich war jung und gerade mit dem Baby zu Hause.“
Eine neue Arbeit mit einem kleinen Kind zu finden, sei damals ungleich schwerer gewesen, als es das vielleicht heute wäre. Natürlich habe sie wieder eine Tätigkeit aufgenommen - im sozialen Bereich. Sie fuhr für Senioren Essen aus. In dem Bereich wurde aber Personal abgebaut, so dass sie nun wieder auf der Suche sei. Und den „Marktplatz Bildung“ empfinde sie als sehr hilfreich. „Man geht ja sonst nur zu den Bildungsträgern, die man so kennt. Hier sehe ich erstmal, wie viele es tatsächlich in der Region gibt.“
Ziel ist es, dass berufsvorbereitende Maßnahmen in betrieblicher Ausbildung münden
Unter anderem war dort die GfM Sangerhausen vertreten. Bei Lisanne Bischoff konnte man sich unter anderem über berufsvorbereitende Maßnahmen informieren. 31 Teilnehmer orientieren sich dort gerade über berufliche Chancen, lernen die Bereiche Hauswirtschaft und Kochen, Handel und Holz kennen. „Welche Vielzahl an Berufen es allein in diesen drei Bereichen gibt, wissen die meisten gar nicht“, sagt Bischoff.
Großen Wert lege man darauf, dass die Maßnahmen nachhaltig seien und zum Beispiel in eine betriebliche Ausbildung münden. Dazu dienen die Orientierungspraktika, die die Teilnehmer absolvieren. Einen kleinen Teil davon, was die Lehrgangsteilnehmer bei der GfM lernen, präsentierten Verena Schmiedel und Tobias Piesker den Messegästen. Extra für den „Marktplatz Bildung“ hatte man bei der GfM Sushi gerollt.
Auf einen neuen Kurs zur Ausbildung als Alltagsbegleiter wies Ines Hoppstock von der WBS Training AG in Sangerhausen hin. Alltagsbegleiter können im Heimen oder der häuslichen Krankenpflege eingesetzt werden, um mit den Pflegebedürftigen etwas zu unternehmen, ihnen vorzulesen zum Beispiel. Der neue Kurs beginne am 19. Juni, hieß es. Wer Altenpflege als eine Möglichkeit für sich ins Auge gefasst hatte, war auch bei Christine Herter von der BBI Eisleben an der richtigen Adresse. Zur Zeit werden in Eisleben 19 Altenpfleger und zwölf Helfer ausgebildet. Die Teilnehmer absolvieren bei der BBI sowohl ihre Erstausbildung als auch eine Umschulung. Herter: „Bei uns sind quer Beet alle vertreten.“ (mz)
