Erinnerung an Bergbau Mansfelder Land - Bergbau-Foto-Kalender für 2020

Sangerhausen/Eisleben - Zwei rostige Hunte und Teile einer Maschine zur Erzförderung zeigt das Motiv vom Monat Juni. Von 1856 bis 1880 war die Maschine auf dem sogenannten Carolus-Schächter-Flachen tief im Berg unter Morungen in Betrieb. Der Eisleber Thomas Wäsche, der als Gästeführer im Erlebniszentrum Bergbau in Wettelrode arbeitet, hat sie in seinem neuen Foto-Kalender für 2020 verewigt.
Bergbau im Mansfelder Land: Foto-Kalender soll an Tradition erinnern
Auf den zwölf Kalenderblättern zeigt der 48-Jährige Motive aus dem Altbergbau nahe der heutigen Sangerhäuser Ortsteile Wettelrode und Morungen. Und dabei auch eine ganze Reihe Ecken, die der Besucher des Wettelröder Schaubergwerks bei den regulären Führungen in 283 Metern Tiefe nicht zu sehen bekommt.
„Ich wollte die Leute an die jahrhundertealte Bergbautradition im Sangerhäuser und Mansfelder Raum erinnern“, sagt Wäsche. Immerhin 270 Schächte gibt es im Sangerhäuser Revier, in der Mansfelder Mulde sind es sogar über 1 000. So sei er auf die Idee gekommen, die Kalenderreihe wiederaufleben zu lassen, die die Mansfeldische bergforschende Gesellschaft vor einigen Jahren schon einmal herausgegeben hatte.
Bergbau-Kalender: Gästeführern in Wettelrode halfen beim Projekt
„Die Arbeit an dem Projekt hat mir viel Spaß gemacht,“ sagt der Eisleber. „Was sollen die Bilder nur zu Hause auf meinem Computer liegen?“ Unterstützt wurde Wäsche beim Anfertigen der Fotos von anderen Gästeführern in Wettelrode, die zumeist auch Mitglied der bergforschenden Gesellschaft sind.
„Zum Teil sind sie auf den Kalenderblättern als Models zu sehen“, sagt Wäsche. Das sei wichtig, um einen Größenvergleich zu haben. Sonst könnten sich die Betrachter nicht vorstellen, wie groß die von Bergleuten geschaffenen Hohlräume wirklich sind.
Kalender Mansfelder Bergbau: 300 Exemplare wurden gedruckt
Zum anderen haben die Gästeführer geholfen, dass die Fotos mit Lampen richtig ausgeleuchtet wurden. „Die Dunkelheit im Schacht schluckt jede Menge Licht, so dass mitunter eine ganze Reihe LED-Lampen notwendig sind.“ Insgesamt 300 Kalenderexemplare hat Wäsche drucken lassen. Er hofft, dass sie in der bald anstehenden Vorweihnachtszeit gut gekauft werden.
Zu haben sind die Kalender im Erlebniszentrum Bergbau in Wettelrode, den Buchhandlungen „Das Gute Buch“ in Sangerhausen und „Thalia“ in Eisleben, in den Touristinformationen in beiden Städten sowie beim Autor selbst.
Die Kalender kosten in Sangerhausen 14,90 Euro, in Eisleben sind sie für 12,90 Euro zu haben. Da es bei Kalendern keine Preisbindung gibt, könne jede Verkaufsstelle einen Preis festlegen. So seien die Unterschiede entstanden, sagt der Autor. (mz)