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Love Sea Festival in Kelbra 2017 Love Sea Festival in Kelbra 2017: Ordnungsamt gibt bis Freitag Zeit zum Aufräumen

Von Karl-Heinz Klarner 08.08.2017, 09:40
Nach dem Love Sea Festival am Stausee Kelbra liegt noch jede Menge Müll auf dem Gelände.
Nach dem Love Sea Festival am Stausee Kelbra liegt noch jede Menge Müll auf dem Gelände. Schumann

Sangerhausen - „Guck mal, hier hat es einen richtigen Sturm gegeben“, zeigt Ursula Henecke entsetzt auf das „Camp Love“ am Stausee Kelbra. Auch Ehemann Werner kann sich keinen Reim auf das Chaos auf der Wiese neben dem Strandbad machen. Denn der Platz wirkt am Montagvormittag als wäre gerade ein Hurrikan über ihn hinweggefegt.

Kaputte Flaschen, Tische, Grills und mehr: Nach dem Festival liegt jede Menge Müll auf dem Gelände am Stausee Kelbra

Neben intakten Zelten steht ein beiges Ledersofa flankiert von einem umgestürzten Holzkohlegrill. Campinghocker sind um einen schiefen Tisch drapiert, auf dem Boden liegen ein Messer und eine Gabel neben einer kaputten Schnapsflasche. Nur einen Steinwurf entfernt rollen Kevin und Björn aus Leipzig ihre Schlafsäcke zusammen.

Sie gehören zu den wenigen der über 5.000 Camper des Love Sea Festivals, die nach dem Party-Wochenende noch nicht abgereist sind. „Es war wieder geil“, findet Kevin, der im nächsten Jahr auch wiederkommen will. „Wir haben nur ausgeschlafen, gleich sind wir auch weg“, sagt Björn und schmeißt seinen Rucksack auf den Rücksitz des Autos. Weiter unten am Wasser dröhnen die Bässe aus dem Kofferraum eines Autos und lassen das Dach des Wagens vibrieren. Eine Gruppe junger Leute ist im Aufbruch. Zurück bleibt das Gestänge eines zerfetzten Garten-Pavillons.

Ordnungsamt gibt Veranstalter bis Freitag Zeit, Gelände am Stausee Kelbra aufzuräumen

Für David Breitenbach ist das kein ungewöhnlicher Anblick. „Im vergangenen Jahr sah es deutlich schlimmer aus“, sagt der Mann vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Goldene Aue, zu der Kelbra gehört, nach einer ersten Runde über das Gelände. Bis zum Freitag habe der Veranstalter Zeit, das Areal auf Vordermann zu bringen. Neben der Entsorgung des Mülls dürfte die Beseitigung der Glassplitter auf der Liegewiese des Strandbades die größte Mühe bereiten.

Inzwischen haben Ursula und Werner Henecke mitbekommen, dass hier lediglich ein „Party-Sturm“ über den Campingplatz gefegt ist. „Da bin ich aber froh, Hauptsache ist doch, dass alle friedlich gefeiert haben,“ sagt die Seniorin und nimmt ihren Enkel Kevin an die Hand. Denn die Eichsfelder machen einen Tagesausflug und wollen noch zum Kyffhäuserdenkmal. (mz)