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Kreistagswahl Kreistagswahl: AfD sichert sich die meisten Stimmen in Mansfeld-Südharz

Von Joel Stubert und Fabian Wagener 27.05.2019, 03:33
Bei der Kreistagswahl 2019 gab es eine höhere Wahlbeteiligung zu verzeichnen als 2014.
Bei der Kreistagswahl 2019 gab es eine höhere Wahlbeteiligung zu verzeichnen als 2014. Maik Schumann

Sangerhausen - In den frühen Morgenstunden stand der Paukenschlag im Landkreis Mansfeld-Südharz fest: Die AfD ist mit 19,3 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft bei den Kreistagswahlen 2019 geworden. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen über die ganze Nacht lang überholte sie die CDU auf den letzten Metern, sicherte sich einen hauchdünnen Vorsprung und zieht erstmals in den Kreistag ein. Bei der Wahl am Sonntag landete die CDU mit 19 Prozent (2014: 28,3 Prozent) der Stimmen knapp auf Platz zwei. Damit ist der Landkreis Mansfeld-Südharz der einzige Kreis in Sachsen-Anhalt, aus dem die AfD als Sieger hervorgeht.

Andreas Skrypek (CDU, 1 745 Stimmen), Thomas Klaube (CDU,    1 197), Andreas Gehlmann (AfD, 5 161), Martin Thunert (AfD, 1 079), Fritz-Dieter Kupfernagel (Linke, 1 914), Klaus Kotzur (Linke, 1 293), Sven Strauß (SPD, 2 469), Norbert Jung (Grüne, 712), Harald Oster (FDP, 637)

Jürgen Richter (CDU, 3 306), Nadine Pein (CDU, 2 282), Jens Lange (AfD, 3 991), Bernd Rößler (AfD, 1 546), Fritz Glaser (Linke)    1 508, Thomas Schlennstedt (SPD, 1 289), Elke Wiesenberg-Möller (Grüne, 1 310), Frank Meyer (FDP,   541), Hagen Böttger (FBM, 762), Katrin Treppschuh (Freie Wählergemeinschaft Goldene Aue, 998)

Benjamin Quenzel (CDU, 1 643), Steffen Dlugosch (AfD, 2 958), Kathrin Gantz (Linke,     1 295), Jutta Fischer (SPD, 2 862), Andreas Dolla (SPD, 774)

Bernd-Torsten Müller (CDU, 3 168), Harald Henke (CDU, 1 314), Denny Oertel (CDU, 1 197), Gunter Wakan (AfD, 3 605), Robert Farle (AfD, 2 575), Gerhard Blume (Linke, 1 216), Mario Modesti (Linke, 1 092), Norbert Born  (SPD, 3 054), Jürgen Ludwig (SPD, 844), Ingo Bodtke (FDP,     608), Bernd Hartwig (FBM, 633), Michael Probst (Bauernverband, 762), Uwe Tempelhof    (FFW ML, 1 373)

Torsten Fricke (CDU, 1 927), Reiner Kretschmann (AfD, 2 515), Hans-Joachim Klanert (AfD, 2 399), Stefan Gebhardt (Linke, 1 966), Karin Paul (Linke, 1 272), Janet Klaus (SPD,  1 325), Andreas Koch (FBM,  3 169), Dirk Fuhlert (FBM, 1 452), Michael Franke (Bauernverband, 670), Jürgen Lautenfeld (Regionale, 1 169), Michael Sommer (WGF, 553)

Linke verliert deutlich

Der Verlierer der Wahl ist die Linkspartei. Schaffte sie es 2014 noch auf 27 Prozent, verlor sie nun deutliche 11,1 Prozent und landete am Ende als drittstärkste Kraft bei 15,9 Prozent.  Die SPD musste leichte Verluste hinnehmen (minus 2,2) und kam auf 14,4 Prozent.

9,3 Prozent holten die Freien Bürger Mitteldeutschland (FBM), sie konnten ihr Ergebnis um 4,1 Prozent steigern. Die FDP kam auf 5,1, der Bauernverband auf 3,9 und die Grünen auf 3,3 Prozent.

Landrätin enttäuscht

In einer ersten Reaktion zeigte sich Landrätin Angela Klein (Die Linke) enttäuscht. "Das Ergebnis muss erst einmal verdaut werden", sagte sie. "Dass die AfD stärkste Kraft im künftigen Kreistag unseres Landkreises ist, macht deutlich, dass die Wählerinnen und Wähler ihren undifferenzierten Protest auch auf kommunaler Ebene zum Ausdruck gebracht haben", sagte sie. Benjamin Quenzel, Kreis-Vize der CDU, war ebenfalls unzufrieden. Er sprach von einem „enttäuschenden Ergebnis“. „Selbst bei der Kommunalwahl war Protest offenbar ein starkes Motiv“, sagte er.

Mit dem Ergebnis kommen AfD und CDU auf neun Sitze, die Linke kann acht und die SPD sieben Sitze im Kreistag verbuchen. FMB (4), FDP (3), Bauernverband (2), Grüne (2), Regionale (1), Freie Wählergemeinschaft Goldene Aue (1), WGF (1) sowie Freiwillige Feuerwehr Mansfelder Land (1) landen dahinter.

Wahlbeteiligung höher

Von den insgesamt 118.625 Wahlberechtigten für die Kreistagswahl haben 53,3 Prozent von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Im Vergleich zur Kreistagswahl 2014 haben deutlich mehr wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben. Am 25. Mai 2014 lag die Wahlbeteiligung zur Kreistagswahl bei 45,6 Prozent.(mz)