Knerpel als Zahnzieher Knerpel als Zahnzieher: Mehr als 250 Akteure beim Crosslauf in Grillenberg am Start

Grillenberg - Gottfried Sluka stand aufgeregt am Streckenrand. Sein Enkel Maximilian war der große Favorit auf den Titel des Mitteldeutschen Meisters der Altersklasse U18 im Crosslauf rund um den Grillenberg. Fünf Runden, etwas mehr als fünf Kilometer, die jede Menge Körner kosten, hatten die Läufer am Samstagvormittag zu absolvieren.
Opa Sluka wurde unruhig, in vier der fünf Runden lag Julius Oheim, ein Clubkamerad von Sluka junior, an der Spitze. Das Duo war den Verfolgern weit enteilt. In der fünften und letzten Runde aber war der Sangerhäuser, der jetzt für Halle startet, nach dem Endspurt vorn und sicherte sich den Sieg. Glückwünsche vom Opa gab es zum Schritt auf das Siegerpodest gratis dazu.
Leichtathleten aus Rottleberode leisten Historisches
Schier aus dem Häuschen war da schon längst das aufrechte Häuflein der Leichtathleten aus Rottleberode. Lena Steinbrecher war die Ursache dafür. Sie hatte etwas Historisches geleistet. Die 13-Jährige triumphierte in ihrer Altersklasse und holte den ersten Landesmeister-Titel für die Leichtathletik-Abteilung des Vereins überhaupt.
„Nach zehn Jahren haben wir es endlich geschafft“, jubelte Trainer Stefan Reinicke. Und fügte hinzu: „Jetzt muss ich nur noch schnell Blumen zum Gratulieren besorgen. Gefeiert wird auf jeden Fall.“ Die junge Meisterin sah das Ganze etwas gelassener: „Es war anstrengend, sehr anstrengend. Der erste Berg ist ziemlich steil und kostet Kraft. Vor allem deshalb, weil es immer rutschiger wurde.“
Crosslauf in Grillenberg: 250 Starter aus ganz Mitteldeutschland dabei
Eine Meinung, die wohl alle Teilnehmer der Meisterschaften im Crosslauf teilten. „Der erste Berg ist ein Zahnzieher, ein richtiger Knerpel, der kostet unheimlich Kraft“, so Chef-Organisator Udo Michael vom gastgebenden ASV Sangerhausen. Er freute sich über die Resonanz, die der Wettkampf gefunden hatte. Über 250 Starter aus ganz Mitteldeutschland waren dabei. Und alles funktionierte fast problemlos. „So etwas kannst du nur in Grillenberg machen, hier ziehen die Vereine voll mit. Du brauchst keinen einzuweisen. Das ist Spitze.“
Zufrieden waren Michael und seine Sangerhäuser Leichtathleten letztlich. „Insbesondere Robert Makarinus gelang ein guter zweiter Platz, der gleichbedeutend mit dem Landesmeistertitel von Sachsen-Anhalt ist“, zog er ein Resümee aus Vereins-Sicht, „aber auch Max und Leonie Franke setzten sich bei den Meisterschaftsläufen gut in Szene.“ (mz)